Fast hat er sein Ziel erreicht, der Corona-Abschlussjahrgang 2020. Nur noch wenige Tage laufen die Abschlussprüfungen an den bayerischen Realschulen, die in diesem Jahr zwischen Lockdown, Online-Unterricht und strengen Hygiene-Maßnahmen stattfanden. Mehr als 70 Jahre gibt es nun schon die Bundesrepublik Deutschland. Kein anderer Schuljahrgang zuvor hatte mit solch drastischen Maßnahmen und so außergewöhnlichen Bedingungen zu kämpfen. Kultusminister, Lehrer, Schulleiter – alle sind sie schon zu Wort gekommen, um über den Corona-Jahrgang zu urteilen, zu beschließen und ihn irgendwie durch die Prüfungen zu bringen. Was aber sagen die Schüler, die eigentlich Betroffenen dazu? Wir haben zwei dazu kurz nach der Prüfung im Fach Englisch vor der Schulturnhalle in Murnau, dem Prüfungssaal, abgefangen und interessante Antworten auf direkte Fragen erhalten.

Im ersten Interview kam Schülersprecher Simon Eichberger zu Wort. Nun haben wir mit Caroline Wilhelm seine Klassenkameradin um ein Gespräch kurz nach der letzten schriftlichen Prüfung gebeten.

blogimblauenland.de: Hallo Simon. Englisch und Deutsch habt ihr bereits hinter euch gebracht. Habt ihr euch gut vorbereitet gefühlt auf die Abschlussprüfungen?

Caro: Super gut. Das mit den Übungsaufgaben und dem Online-Unterricht bzw. den Kleingruppen hat gut hingehauen. Nur Englisch lief jetzt nicht so rund.

blogimblauenland.de: Im März war plötzlich die Schule dicht. Kein Unterricht, Abschlussprüfungen erst fraglich, dann verschoben. Wie hast du diese Vorbereitung erlebt?

Caro: Sehr produktiv. Jeder konnte sich seine eigenen Schwerpunkte setzen und an seinen Schwächen arbeiten. Durch diese Pandemie hatten wir sicherlich keine Nachteile in Hinblick auf die Vorbereitung zur Abschlussprüfung.

blogimblauenland.de: Hand aufs Herz. Fühlt ihr euch als Jahrgang gegenüber den vergangenen Abschlussklassen benachteiligt?

Caro: Nein, überhaupt nicht.

blogimblauenland.de: Was war heute bei der Durchführung der Prüfungen anders als sonst?

Caro: Der Toilettengang war etwas eingeschränkter als die Jahre davor und es gab Hygienevorschriften, die wir schon aus der Schulzeit kannten. Sonst lief alles wie in den Jahren zuvor.

Eingang zur Turnhalle, in der die Abschlussprüfungen heuer stattgefunden haben

blogimblauenland.de: Glaubst du, die Prüfungen heuer sind aufgrund der Umstände einfacher?

Caro: Im Grunde war Deutsch in diesem Jahr ein wenig leichter als 2019, aber dafür war Englisch schwerer. Beim Rest muss man schauen. Ich glaube, es hat sich gut die Waage gehalten und das Niveau war so wie immer.

blogimblauenland.de: Feiern in Corona-Zeiten ist ja fast ein No-Go. Sind denn trotzdem heuer irgendwie Abschlussfeiern geplant?

Caro: Ja, schon, aber leider kein Abschlussball oder etwas Offizielleres. Aber als Klasse haben wir intern schon etwas geplant.

blogimblauenland.de: Corona hat auch eine Wirtschaftskrise zur Folge. Spürst du persönlich schon die Auswirkungen in Bezug auf deine berufliche Zukunft?

Caro: Jetzt vielleicht aktuell noch nicht, aber ich denke, das wird Auswirkungen haben. Ich selbst gehe im Anschluss an meinen Abschluss auf eine berufsvorbereitende Schule und da sollte man einige Praktika machen und da wird man spüren, dass die Auswahl schon eingeschränkt sein wird.

blogimblauenland.de: Wie haben sich die vergangenen, außergewöhnlichen Wochen auf eure Klassengemeinschaft ausgewirkt?

Caro: Wir haben als Klasse schon immer gut zusammengehalten und gerade in dieser Krise hat man gesehen, dass das von Vorteil ist. Hier hat sich nichts verändert.

blogimblauenland.de: Danke Caro für dieses aufschlussreiche Gespräch und viel Erfolg bei allem, das du dir vornimmst in Zukunft.

Jeder Toilettengang wurde genau unter die Lupe genommen und jeder hatte seinen zugelosten Sitzplatz.
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