Einmal Politiker sein. Einmal für einige Minuten die volle Aufmerksamkeit der Menge haben. Einmal Ideen, Wünsche aber auch Kritik loswerden. Genau diese Möglichkeit hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c an unserer Schule im Laufe dieses Schuljahres im Rahmen des Sozialkundeunterrichts bei Herrn Bräu. Die Schülerinnen und Schüler entwarfen nach vorgegeben Kategorien (z.B. Bildung, Gesundheit, Steuern. etc.) eigene Wahlprogramme bzw. Parteilogos und bestimmten zur Vorstellung ihrer konkreten Ideen Spitzenkandidaten, die ihre Partei bei der Abschlussveranstaltung vertraten. Der Ablauf der Wahlkampfveranstaltung wurde zwar ein wenig geändert, blieb allerdings realistisch. Alle Schülerinnen und Schüler der 10c hatten sogar die Möglichkeit, an einer klasseninternen Wahl teilzunehmen, indem sie ihre Stimme einem Klassenkreisabgeordneten geben und gleichzeitig mit der Zweitstimme die damit verbundene Partei wählen. Zuvor jedoch mussten sich alle Spitzenkandidaten abschließend den kritischen Fragen der “Presse” (= Mitschüler) stellen und ihre Wahlprogramme verteidigen.

Die Spitzenkandidaten stellen ihre Wahlprogramme vor

Die Wahlprogramme der Schülerinnen und Schüler gestalteten sich “kunterbunt”. Von der eher stark konservativ eingestellten “Saubere Deutsche Partei” (SADP) bis hin zur linksgerichteten “Anti Rassismus Partei” (ARP) war alles dabei. Besonders deutlich wurde aber: Die Jugendlichen haben etwas mitzuteilen und denken sehr wohl politisch. Lebhaft diskutiert wurde unter anderem über die Legalisierung bestimmter Drogen aber auch über das System Schule. Wie lebenspraktisch darf und muss Schule sein? Grundrente, bedingungsloses Grundeinkommen und auch Thesen zum Steuerstaat Deutschland kamen in den Reden der Spitzenkandidaten vor. Die Namen der Parteien mögen durchaus zum Schmunzeln angeregt haben („Bayerische Bier Partei“, „Soziale Sauf Partei“), entspringen aber auch der Lebensrealität eines Jugendlichen in der 10. Jahrgangsstufe.

So mancher brauchte ein Script – und das fiel schon mal länger aus

Gewählt wurde dann auch noch und die Ergebnisse überraschten dabei nicht. Nicht der Spitzenkandidat aus der stärksten Partei gewann bei den Erststimmen, sondern derjenige, der das Publikum mit seiner Rede am besten „mitreißen“ konnte. „Auch hier wurde wieder deutlich, wie wichtig es ist, sich zu präsentieren, um die Menschen zu überzeugen“, meint Lehrkraft Bräu. Die Ergebnisse der Wahl dienten dazu, das Thema “Wahl” in den darauf folgenden Sozialkundestunden näher zu betrachten, nachdem zuvor Parteien als wichtiges Element der Demokratie thematisiert wurden.

Überzeugend vor der Klasse argumentieren – gar keine leichte Aufgabe

Im vergangenen Jahr haben wir schon einmal über den Wahlkampf in den 10. Klassen berichtet – damals im Rahmen eines Podcasts. HIER gibt’s das ganze nochmals zum anhören.

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