Tannenzweige, Kranz und Kerzen wärmer wird´s in unsren Herzen. Sterne und Engel schmücken Scheiben, doch der Lichterschein soll draußen bleiben.

Originaltext: 2005 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsgesellschaft mbH (M.F.) ; geändert von Vreni Gilg

Es wird duster, die Tage werden kürzer und auch die Weihnachtszeit wird in einem Meer aus ungewohnter Dunkelheit versinken. Die Inflation schnellt in die Höhe, erreicht Rekordzahlen und raubt uns jetzt noch das kleine bisschen Glück, das geblieben ist. Obwohl es noch nicht genügend ist, dass die Gaspreise den Mond berühren, die Spritpreise unbezahlbar werden und die Lebensmittelpreise stetig steige, wird auch der Strom immer teurer. Wir alle stehen jetzt vor der bitteren Entscheidung, die Weihnachtsbeleuchtung ausfallen zu lassen oder größtenteils zu minimieren. Auch der Markt Murnau wird sich darauf einstellen müssen, das sonst so atmosphärische Lichtermeer zu reduzieren.

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Wie geht es weiter?

Die Frage, wie das diesjährige Weihnachtspanorama aussehen wird, stellten sich mittlerweile viele Anwohner und quälte zunächst auch die Köpfe der Murnauer Gemeindevorsitzenden. In einer Besprechung am Dienstagabend, den 11.10.2022, wurde hin und her diskutiert, wie das einschneidende Problem behoben werden soll. Die neun Chistbäume, die jedes Jahr mehr als 6000 Kilowattstunden Strom schlucken, was fast genau so viel ist wie ein Jahresverbrauch eines Vier-Personen-Haus, werden ab sofort nur noch von 16:30 Uhr bis 23:00 Uhr leuchten. In den vergangenen Jahren war die Beleutung 40 Tage lang von 17:00 Uhr bis 7:30 Uhr in Betrieb und nahm jährlich etwa 1500 € in Anspruch. Zusätzlich rüstet die Gemeinde auf einen LED-Beleuchtung um und achtet dabei auf eine emissionsarme Lichtfarbe, was zusätzlich Strom sparen soll.

„Wir setzen ein Statement!”

In einem Artikel des Murnauer Tagblatts wird mehrfach erwähnt, dass alle bisher bekannt gegebenen Maßnahmen nur als eine Art „Statement“ zu verstehen sind. Der Hintergrund dieser Lösungen ist laut der Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen ein psychologischer Aspekt: „Viele werden es sich daheim nicht mehr so hell machen können, es wäre vielleicht ein Zeichen, wenn draußen nicht alles so dunkel ist“. Es lässt sich daher sehr stark zu erkennen geben, dass der Markt Murnau weniger an Strom sparen möchte, sondern mehr ein Zeichen in diesen düsteren Zeiten setzen will. Somit zieht Murnau nicht den Stecker für die Weihnachtsbeleuchtungen, sondern dreht vorsichtig am Dimmer.

Die evangelische Kirche ist da anderer Meinung!

Nicht nur der Gemeinde liegt es am Herzen, Zeichen zu setzen, sondern auch der evangelischen Kirche. Allerdings setzt die Glaubensgemeinde hierbei auf eine sehr markante Art und Weise, um dem Stromdesaster ein Ende zu setzen. Die Gotteshäuser werden auf eine kühlere Temperatur geheizt. Als Alternative werden Decken verteilt, um die Personen, die die Gottesdienste besuchen, zu wärmen. Unter anderem untersagt die Kirche den Bauhofmitarbeitern den alljährigen Christbaum, der jedes Jahr an der Kirche zu finden ist, aufzustellen. Auch der beleuchtete Maibaum, sowie die Christuskirche fallen unter der evangelischen Kirche nach einem einstimmigen Beschluss weg.

Die Zukunft steht in den Sternen

Spekulationen über Spekulationen. Man fragt sich trotz dieser Maßnahmen, die der Markt Murnau in Auftrag gibt, wo die Konstante in dem Thema “Stromsparen” bleibt. Die bisher angedeuteten Lösungsansätze werden derzeitig nur über die Weihnachtsmonate vollzogen und werden eher als eine Art “Zeichen” angesehen. Größere Handlungen sind zur Zeit anscheinend noch nicht notwendig. Die Zukunft sieht jedoch ganz anders aus. Welche Schritte wird die Gemeinde zukünftig machen? Werden nächtes Weihnachtsfest die Straßen komplett dunkel sein? Gewiss ist allerdings, dass die Strompreise nicht billiger werden. Zurzeit belegt Deutschland den zweiten Platz der höchsten Strompreise, die rasant im vergangenen Jahrzehnt um 43,5 Prozent angestiegen sind und immer weiter ansteigen. Egal, wie wir uns diese Zukuft ausmalen, sie kommt immer anders, als wir sie planen und es wird sich mit sehr großer Sicherheit einiges für uns ändern.

https://www.google.com/search?q=strompreisentwicklung&client=firefox-b-d&hl=de&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwir-5eU4-f6AhWNTsAKHW1eAQUQ_AUoAnoECAIQBA&biw=1333&bih=678&dpr=1.2#imgrc=afuQCXVuMX284M

(von Vreni Gilg)

Quellen:
Murnauer Tagblatt   
Angegebene Grafiken 
www.co2online.de 

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