In den letzten Jahren hörte man immer wieder von “Fake News”. Da wären z.B. Trumps Besessenheit von falschen Quellen, aber auch den Nutzen, welchen er aus diesen für seine Kampagne, seinen Wahlkampf, zog. Derzeit benutzen beide Kriegsparteien im Ukrainekonflikt Fake News und falsche Zahlen als Propaganda. Denn seit dem 21. Jahrhundert ist das Internet eine neue und unvorstellbar einfache Art, Fake News für jeden zugänglich zu machen. Diese Zugänglichkeit ist an sich etwas Tolles, allerdings macht es das Internet unsicher und nicht selten schädlich. Immer mehr Menschen werden auf dieses Problem aufmerksam und sogar Staaten müssen mit einer ganz anderen Art von Journalismus klarkommen.

Fehlendes Wissen begünstigt Fake News

Fake News expandieren auch deshalb, weil es auf der Seite der Nutzer zu wenig Wissen über seriöse und unseriöse Quellen gibt. Das Internet gibt es, in der Form, wie wir es heute kennen, nicht lange. Denn im letzten Jahrzehnt entwickelte sich wohl kaum eine Technologie schneller und dramatischer als das Internet. Wenn sich etwas konstant und rasend verändert und die meisten Nutzer daran interessiert sind, es zu nutzen, aber sich nicht mit den Gefahren wie Fake News auseinandersetzen, ist es kein Wunder, dass nur wenige Menschen diese Gefahr erkennen und damit umgehen können. Dabei existieren bereits Regeln und Hinweise im Umgang mit dem Internet. Allerdings gibt es dort genau das gleiche Problem, wie oben bereits genannt. Zu wenig Interesse an dem Erlernen vom Umgang mit Quellen und dem sogenannten “Safe Surfing”. Wenn eine Person nicht in der Lage ist, zu erkennen, was wahr oder “fake” ist, so kann sich kaum zwischen Realität und Fiktion unterscheiden und damit auch nicht zwischen radikalen Nachrichten und neutralem Journalismus.

Keiner überwacht das Internet

“Fakes” sind auch deshalb im Internet so erfolgreich, weil es an einer Regulation fehlt, die das Internet “überwacht” – vor allem was politische Inhalte betrifft. IT ist schon lange ein Studiengang in Deutschland, der kein Mainstreaminteresse besitzt – weder bei Studenten noch in der Gesellschaft. IT-Studenten wären aber nötig, um Fake News und andere potenziell gefährliche Seiten im Internet ausfindig zu machen. Doch wo liegt hier die Verbindung zum fehlenden Wissen? Ganz einfach: Wir Menschen und vor allem die Bürger in Deutschland, sind es gewohnt, dass alles Alltägliche unseres Lebens, was potenziell gefährlich sein könnte, von Gesetz und Ordnung geregelt ist.

Wer in Deutschland Informatik studiert, der wird nach wie vor als Sonderling angesehen Foto: Pixabay

Idealer Nährboden für Fakes News: das Jugendalter

Jugendliche sind besonders anfällig für Fakes News, vor allem, wenn man bedenkt, wie leicht heute jeder Zugang zum Internet erhält. Anders als Erwachsene sind Jugendliche immer noch “jugendlich”, d.h. sie sind leicht beeinflussbar, lernen schnell, aber eben auch unüberlegt und haben weniger Selbstdisziplin oder sind weniger bereit zur Selbstkritik. Hinzu kommt: Junge Erwachsene nutzen das Internet in 72 % der Fälle als Hauptnachrichtenquelle (Alter: 18-24). Bei noch jüngeren Menschen wird der Prozentsatz noch weiter nach oben steigen. Nimmt man alles zusammen, dass Jugendliche leicht beeinflussbar sind, über weniger Selbstdisziplin verfügen und sie keiner wirklich aufhalten kann, ins Internet zu gehen, wo es nur von Fake News wimmelt, dann wirkt das wirklich gruselig. Bedenkt man noch dazu, wie viele Artikel bewusst so geschrieben werden, dass sie Jugendliche ansprechen, dass sie von ihnen gelesen werden.

Manipulation als Kunst

Reißerische Überschriften in Kombination mit manipulierten Bildern legen ihre Nutze rein und sind erfolgreich. Denn sie sprechen etwas an, was wir nicht kontrollieren können: unser Unterbewusstsein sowie die schlichte Sensationslust. Der Mensch, schon seit seiner Geburt auf der Suche nach Aufregung, Emotionen, Überraschungen und verständlichen Dingen, ist ein leichtes Ziel für Fake News, die wie eine Art Fliegenfalle Menschen anziehen, um sie dann einzusperren. Denn, wer oft Fake News liest, wird quasi süchtig nach Skandalen, Sensationen, Korruption und emotionsgeladenen Nachrichten. All diese Kriterien binden Menschen und eben auch Jugendliche und deren große Sensationslust.

Technik wird immer hinterlistiger

Ein anderes Problem stellen die technischen Möglichkeiten dar, mit denen Fake News immer wieder Perfektion erreichen. Immer mehr Computerprogramme ermöglichen es, Bilder und Videos auf einfache Art und Weise zu fälschen. Dazu kommt, dass der vorher genannte Arbeitermangel in der IT-Branche dazu führt, dass man diese Fälschungen immer seltener gleich aus dem Verkehr zieht, nachdem sie erkannt wurden. Kriminelle arbeiten mit immer besseren Programmen und die Schere zwischen denen, die diese “Fake”-Programme entwickeln und denen, die ihnen das Handwerk legen sollen, geht immer weiter auseinander. Schon jetzt machen Fake News ca. 2/3 des Nachrichten- und Informationstraffics im Internet aus.

“Social Bots”: eine Gefahr für die Demokratie

Soziale Medien verschärfen die Situation noch mehr. Man kann immer und jederzeit posten, kommentieren und Nachrichten verbreiten. Eine Chance, die Fakes News nutzen. Ein besonders perfides Mittel, um soziale Netzwerke zu unterwandern, sind “social Bots”.

„Ein Bot ist ein Computerprogramm, das automatisch Aufgaben abarbeitet, ohne einen menschlichen Benutzer zu benötigen.” ~ Frei nach Wikipedia. Quelle: bundestag.de

“Bots” sind Roboter, die als Menschen getarnt, in sozialen Medien wie einer von uns kommunizieren. Ihre Hauptaufgabe ist hierbei das Verbreiten von falschen Nachrichten. Aber nicht nur Programme oder Roboter teilen falsche Nachrichten im Internet. Es gibt auch Gruppen auf Reddit, Facebook oder 4Chan, welche untereinander in einer zwar öffentlichen, aber meist physisch gesehen geschlossenen Gruppe untereinander Fake News austauschen. Nicht selten handelt es sich hier um Rechts- oder Linksextremismus. Diese zu finden, ist im Internet ein leichtes Spiel. Diverse Foren führen hier zum Ziel.

Nur gemeinsam lassen sich Fake News stoppen

Erst in der jüngeren Vergangenheit gab es an einer amerikanischen Schule in Text einen Amoklauf. Der Täter fast ein Dutzend Menschen. Auf der Suche nach seinem Motiv stieß man auf Chatverläufe, Nachrichtengruppen und Fakes News sowie Hetze, welche ihn zu der Tat bewegte. Damit ist er nicht alleine. Viele andere Amokläufe haben ihren Ursprung im Internet und auch dem Einfluss von Fake News. Eine bedrohliche Entwicklung. Wir, das Volk, sowie die Politik und Konzerne müssen gemeinsam daran arbeiten, um für eine sichere, bessere und auch lebensrettende virtuelle Zukunft zu sorgen. Jetzt ist es Zeit, ein stabiles Fundament für diese Zukunft zu bauen.

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