Lukas Dornberger hat 2023 die Realschule im Blauen Land mit der Mittleren Reife verlassen und war davor auch ein Mitglied des Blogs im Blauen Land. Das Jahr nach der Schule nutzte er für einen Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD). In seinem Beitrag informiert er über den BFD und seine Erfahrungen darin.
Freiwilligendienste sind ein Gewinn Hoch drei: für die Freiwilligen, für die Einsatzstellen und für die Gesellschaft. Seit dem 1. Juli 2011 haben über 400.000 Menschen einen BFD geleistet – ein Erfolg für das freiwillige Engagement in Deutschland. Dennoch drohen dieses Jahr erneut Kürzungen. Bis zu einem Viertel der Stellen für Bundesfreiwillige soll wegfallen. Deshalb sind viele Freiwillige am 6.6.24 auf die Straße gegangen, um gegen die Kürzungen zu demonstrieren.
Aber was ist überhaupt ein Bundesfreiwilligendienst?
Der Bundesfreiwilligendienst (kurz: BufDi oder BfD) ist ein Angebot an Frauen und Männer jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz.
Kurzgesagt: Arbeit mit Menschen für Menschen!
Wer kann einen Bundesfreiwilligendienst machen?
Einen Bundesfreiwilligendienst können alle machen, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. In der Regel ist das mit 16 Jahren der Fall. Das kann sich aber von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Ansonsten spielen Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses in der Regel keine Rolle.
Was bringt mir ein ein Bufdi?
Man steigt in den Bereich soziale Arbeit komplett ein und sammelt praktische Erfahrungen und Kenntnisse im pädagogischen Bereich sowie erhält man, besonders nach der Schule, erste Einblicke in die Berufswelt.
Wie ist der BfD aufgebaut?
Der Bundesfreiwilligendienst dauert zwischen 6 und 18 Monate. In der Regel wird er für 12 Monate geleistet. In diesem Jahr leitet einen eine erfahrene Fachkraft an. Über das Jahr verteilt hat man fünf Seminareinheiten jeweils fünf Tage. In diesen lernt man viel über den Bereich, wird informiert und geschult über wichtige Themen und tauscht sich viel mit anderen Bufdi‘s über die Einsatzstellen, Probleme und Erfahrungen aus und gibt sich gegenseitig Tipps und Hilfe für die Arbeit. Keine Angst, die Seminare sind nicht wie Schule aufgebaut. Sie sind locker und interaktiv und nicht so platt und theoretisch
Was bekommen Freiwillige vom Bufdi?
Der Bundesfreiwilligendienst ist als freiwilliges Engagement ein unentgeltlicher Dienst. Freiwillige bekommen aber ein Taschengeld von maximal 453 € monatlich (Stand 2024). Das konkrete Taschengeld wird mit der jeweiligen Einsatzstelle vereinbart. Darüber hinaus können die Einsatzstellen Unterkunft, Verpflegung sowie Arbeitskleidung stellen oder dafür Geldersatzleistungen zahlen.
Alle Bundesfreiwilligen bekommen dazu einen Freiwilligenausweis. Damit wird es ihnen erleichtert, Angebote für Vergünstigungen wie z. B. Ermäßigungen bei Fahrkarten, im Museum, Schwimmbad oder Kino zu erhalten. (siehe Bild)
Eigene Erfahrungswerte
Ich selbst leiste seit dem September letzten Jahres meinen Bundesfreiwilligendienst in der Heilpädagogischen Tagesstädte Murnau ab.
Was ist die Heilpädagogischen Tagesstädte Murnau?
Die Heilpädagogische Tagesstätte Murnau ist eine teilstationäre heilpädagogisch-therapeutische Einrichtung für Kinder und Jugendliche im Schulalter. Die Kinder weisen eine sog. seelische Behinderung auf, dazu zählen u.a. Lernbehinderung, Verhaltensstörung, Lern- und Leistungsstörungen, Teilleistungsstörungen, Erziehungsschwierigkeiten, psychosoziale und familiäre Belastungen.
Was bringt mir der BfD?
Neben neuen Erfahrungen im Bereich Sozialem, brachte es mir die Kenntnis, dass der Erzieher genau mein Berufswunsch ist. Ich habe den BfD angefangen, um mich zu orientieren. Dazu nach der Schule, die überwiegend theoretisch aufgebaut ist, wollte ich in etwas, in dem ich ausschließlich praktisch agiere.
Würde ich den Bundesfreiwilligendienst empfehlen?
Absolut, da er mir viele Erfahrungen erbracht hat. Ich weiß nun, dass ich im Sozialen Bereich bleiben möchte. Auf den Seminaren habe ich viele neue Freunde gefunden. Und selbstverständlich viele nette Kollegen in der Einsatzstelle, durch diese man viel gelernt hat.
Wem würde ich den Bfd empfehlen?
Jedem, der schon immer in den Bereich reinschnuppern wollte, ohne direkt eine Ausbildung anzufangen.
Du hast noch mehr Fragen zum Bufdi?
Dann schreib mir doch gerne eine Nachricht auf Instagram! (@lukas.oderso )
Hab ich dein Interesse geweckt? Im Anhang findet ihr eine BfD Stelle in eurer Nähe!
(Lukas Dornberger)