Die Lehrer setzen darauf, Mebis Bayern, eine Plattform, bei Schülern verhasst, bei Lehrern beliebt. Oder doch nicht bei allen Lehrern? Ein so einfaches Konzept und jetzt zum Retter des “Online-Unterrichtes” geworden. So zumindest sieht es seit Jahren das bayerische Kultusministerium. Eines kann ich schonmal vorweg nehmen: Ein Rette ist Mebis ganz sicher nicht. Dabei habe ich am Tag davor noch lange herumüberlegt: Soll ich jetzt aufstehen oder nicht? Der Wechselunterricht bringt es mit sich, dass ich nur jeden zweiten Tag Präsenzzeit in der Schule habe. Nur bis Weihnachten. Zum Glück. Ich, der notorische Spätaufsteher, habe mich dann tatsächlich entschlossen, an diesem besagten Tag früh aufzustehen und in Mebis meiner Arbeit nachzugehen. Naja, es hat sich herausgestellt, es wäre wohl schlauer gewesen, weiter zu schlafen.
Wie man unschwer erkennen kann, lud die Seite – und das mehr als eine Viertelstunde (15 min). Man braucht es, es lädt. Verrückt. Erinnerungen an den März diesen Jahres wurden wach. Als wirklich eine Woche nichts mehr ging. Was ich mir dabei denke: Haben die Betreiber überhaupt aus dem letzten Mal (letzter Lockdown) gelernt, schließlich es dies hier der erste Tag und es sind nicht mal alle Kinder zu Hause. Schüler, die jetzt die Aufträge machen wollten, kommen nicht rein, aber vielleicht ja am Nachmittag, Abwarten. AM NACHMITTAG MACH ICH WAS ANDERES. Mein Gedanke Nummer zwei. Ich bin ganz ehrlich, ich hielt auch schon das Konzept der Seite für einen Schmarrn. Aber jetzt das? Ernsthaft? Wir Schüler brauchen nun mal unsere Freizeit und können nicht ewig darauf warten, bis etwas funktioniert. Ich glaube, ich kann hierbei für alle gut sprechen. Es ist ein regelrechter Witz, wie die Verantwortlichen das machen. Aber, bevor ich mich zu sehr aufrege, kommen wir mal wieder zurück zum sachlichen Teil. Wenn man dann nach 15 bis 20 Minuten Glück hat und in den Login Screen (Bildschirm) kommt, muss man auch nochmal dort warten. Fast Game Over.
Also sind wir jetzt hier auf einem guten weg oder nicht? NEIN, falsch gedacht, nach nur paar Minuten begrüßt uns wieder der da:
Warten. Aktualisieren. Warten. Kaffee trinken. Aktualisieren. Warten. Und dann wieder: am Anfang. Woran es liegt, weiß der Durchschnittsschüler nicht. Ich habe keine Ahnung, und die, die das Ding zum Laufen bringen, anscheinend auch nicht, wenn das Ding schon am ersten Tag wieder nicht läuft. Das Mebis-Team hatte jetzt mehrere Monate wieder Zeit, die Plattform auf Vordermann zu bringen und sie haben kläglich versagt. Es dauerte zwei Stunden bis die Probleme behoben waren. Jetzt funktioniert Mebis wieder. Aber der erste Eindruck bleibt. Und der erste Eindruck ist leider der Nachhaltigste. Mebis, du wirst wohl kein Schülerfreund werden oder einfach nur laaaaaaaaaaaaden…
Link: https://www.zeit.de/news/2020-12/09/gruene-kritisieren-mebis-ausfall-im-wechselunterricht
(Tomas Mühlbauer)
Puuhhh, wo soll ich anfangen? mebis ist bei Schülern verhasst? Wieso eigentlich? Liegt es vielleicht nur an einem anderen Format der Inhalte – abseits von Facebook, Instagram und co? Oder an den Inhalten – ist ja schließlich kein Gamingportal, sondern soll Wissen vermitteln. Über diese Antwort wäre ich dankbar. Denn moodle – die Lernplattform hinter mebis kann soo viel mehr. Hier wird mir zu viel pauschalisiert und mit wenig Inhalt kritisiert.
Nun, auch wir Lehrer müssen lernen damit umzugehen, Inhalte ansprechend einzustellen. Das kostet Zeit und Aufwand und ich finde durchaus, dass es hier deutliche Fortschritte gegeben hat.
Keinen Widerspruch wirst Du bezüglich des Absturzes finden – wobei das Team hinter mebis wirklich gute Arbeit leistet – sofern man ihnen dazu die Möglichkeit bietet. Und hier sollte die Kritik ansetzen. Und auch so mancher Politiker, der jetzt öffentlichkeitswirksam schimpft, hat das System noch nie gesehen und vermutlich wenig Kenntnis, woran es denn wahrlich scheitert.
Wie immer gilt: Ich bin gerne auch zu einer ausführlichen Diskussion bereit und sehr dankbar für konstruktive Vorschläge……als bekennender Fan von mebis.