Wenn es um Rennsport geht, dann fällt den meisten gleich die “Formel 1” ein – die Wiege des Rennsports mit den schnellsten Autos der Welt, die um einen Weltmeistertitel fahren. Motorsport ist aber so viel mehr. Ein eher unterschätztes Thema. In den Augen vieler setzen sich Autoverrückte ans Lenkrad und geben Gas. Wer meint, dass Motorsport kein “Sport” im direkten Sinne ist, der muss sich nur mal in ein Go-Kart setzen und ein Spaß-Rennen mit anderen veranstalten. Und der wird merken: Auch Motorsport hat seine Berechtigung.

Professioneller Eindruck von Anfang an

Angekommen im Kart-Palast München, der angeblich größten E-Kart-Strecke weltweit. Natürlich E-Kart. Benziner wäre ja fast schon ein Grund, den Laden wieder dichtzumachen, wenn man sich so manche Bestrebungen in der heutigen Politik anhört. Die Anmeldung an der Kasse erfolgt schon mal richtig professionell und im Rahmen des Datenschutzes. Wer sein Bild auch auf der offiziellen Ergebnisliste sehen will, der kann auch vor Ort eines machen. Auch Fantasienamen sind möglich. Ein guter erster Eindruck.

Startaufstellung zum “Combat-Kart” Foto: Bräu

Gaming und Rennsport vereint: Combat-Kart

In der ersten Runde steht dann “Combat”-Kart an. Eine wirkliche Neuheit im Kart-Palast, die versucht, Games mit Rennsport zu verbinden. Und tatsächlich: Es stellt sich so ein richtiges “Mario-Kart”-Feeling ein. Die Runde, die im Rennen gefahren wird, ist kurz. An einigen Stellen sind Lichtpunkte. Wenn man über sie fährt, nimmt man “Bomben” auf, kann man Raketen abwerfen oder auch ein Schutzschild aktivieren. Immer wieder stellt sich der Fahrer die Frage: Soll ich über das Lichtsignale fahren, in der Hoffnung auf ein gutes Zusatzelement oder auf Linie bleiben, um möglichst schnell unterwegs zu sein? Und immer wieder steht auf dem virtuellen Bildschirm am Lenkrad “Target missed” oder “Hit”. Falls ein Angriff erfolgreich ist, einen z.B. eine Bombe getroffen hat, dann verlangsamt sich für ein paar Sekunden das Kart und deine Mitspieler können die Chance nutzen, dich zu überholen. Das passiert schon öfters im Rennen. In Kombination mit der kurzen Strecke führt das immer wieder zu schnellen Führungswechseln. Es kann auch sein, dass man sich in der Mitte des Rennens auf dem ersten Platz befand und dann plötzlich als Letzter ins Ziel kommt. Ein richtig abwechslungsreiches Rennen, bei dem man sich am Ende einfach nicht ärgern darf, falls man wirklich immer wieder ein “Element” abbekommt. Es geht eher um Taktik und fahrerisches Können im 1 vs. 1 aber nicht einfach nur um Rundenzeiten.

Die modernen Karts im “Combat”-Modus halten einen multimedialen Bildschirm bereit Foto: Bräu

Raceway 3: Die Zeit bringt einen ins Schwitzen

Eine ganz andere Welt ist dann der große E-Kart-Kurs in der Nebenhalle. Angeblich der längste E-Karte-Kurs Europas. Hier ist es wie bei der “Formel 1” – alle Fahrer haben 8 Runden Zeit, eine ziemlich schnelle Runde zu absolvieren. Die schnellste zählt und fließt in eine Qualifikationswertung ein, die wiederum die Startreihenfolge wiedergibt. Vorne weg: Wer da ganz hinten ist, hat kaum mehr Chancen, wirklich weit oben zu landen. Überholmanöver sind nicht leicht. Es kommt auch vor, dass man bei einem derart großen Kurs auch mal minutenlang alleine fährt und keinen anderen Kartfahrer sieht. Aber auch in diesem Fall gilt: Immer konzentriert bleiben. Schon ein dicker Fehler in einer Kurve könnte bedeuten, dass sich von hinten jemand heranpirscht und dir den Platz streitig macht. Geht es im Rennen eng zu, sind auch keine Fehler erlaubt. Bei fast 20 Runden im Rennen kann das einen schon mal richtig ins Schwitzen bringen. Am Ende gilt auch: Wer deutlich schwerer ist als sein Konkurrent wird auf Dauer auch Schwierigkeiten bekommen. Kleine Menschen mit weniger Gewicht sind einfach im Vorteil. Und es gilt die Regel: Nie auf die Bremse steigen – zumindest so oft nicht, wie es geht. Ein Unterfangen, das gerne mal in der Bande landet. +

Video zum Raceway 3 – dem größten E-Kart-Parcours der Welt

Unser Fazit nach drei Rennen Combat-Kart und einem klassischem Rennen auf der größten E-Kart-Bahn Europas: Kartfahren kann so viel Spaß machen, vor allem, wenn man es mit seinen Freunden macht. Der Preis hat es schon auch in sich, aber die Leistung hierfür kann wirklich alles wieder reinholen. Motorsport ist auch Sport – auch das ist eine unserer Erkenntnisse.

(Vreni Gilg)

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