von Nick Geiger
“Pack ma’s.” So heißt es auch wieder in diesem Jahr. “Pack ma’s” ist ein Präventionsprojekt. Dort werden den Schülern alltägliche Situationen durch Spiele und anschließender Diskussion nähergebracht.

Auch die Klasse 8 c nahm daran teil. Zusammen mit Hr. Öttl, Polizist und Jugendbeamter, und Frau Knörr, erarbeiten sie sich Leitsätze zu den jeweiligen Themen, lernten Zivilcourage, Teamwork und Gemeinschaft kennen.

Es begann mit einem Warm-up Spiel. Alle Teilnehmer sitzen in einem Kreis. Die jeweilige Person steht auf und sagt, was sie gerne mag. Alle anderen, die der derselben Meinung sind, stehen auf und müssen schnellst möglichst den Platz wechseln. Der, der keinen Platz bekommt, denkt sich einen neuen Begriff aus. Wenn man nicht der gleichen Meinung ist, bleibt man sitzen.

Die Klasse 8c der Realschule Murnau beim Projekt “Pack ma’s” 2017 Foto: Geiger

Das nächste Spiel hieß „zur eigenen Meinung stehen”. Der jeweilige Spieler erläutert kurz, was er gerne mag oder welche Hobbys er hat. Die anderen stimmen durch Aufstehen oder Halbaufstehen zu und lehnen durch Sitzenbleiben ab. Ganz aufstehen bedeutet: „Ich bin absolut der selben Meinung.“ Halb aufstehen bedeutet: „Ich stimme dir teilweise zu.“ Sitzenbleiben bedeutet: „Ich bin nicht deiner Meinung.“ Ziel ist es, sich nicht von der Gruppe beeinflussen zu lassen. Also, zu seiner eigenen Meinung zu stehen. Egal, was die anderen meinen.

Ein anderes Spiel war die „Floßfahrt“, bei der alle Stühle in einem Schachbrett angeordnet sind. Die Schüler hatten die Aufgabe, sich auf möglichst wenig Stühlen zu verteilen und standzuhalten, ohne runterzufallen. Nach und nach wurden immer mehr Stühle weggestellt. Dabei ist großes Teamwork gefragt. Jeder muss sich mit dem anderen absprechen, um nicht herunterzufallen. Auch auf das Vertrauen kommt es an. Dies erledigte die Klasse 8 c sehr gut. Am Ende standen alle Schülerinnen und Schüler auf acht Stühlen. Auch wenn es dazu einiges an Kreativität verlangte…

Beim Anti-Gewalt-Kreis erlernten die Schüler, dass man durch ein einfaches „Bitte“ große Wirkung erzeugen kann. Drei Schüler versuchten auf Anweisung mit Gewalt ins Fußballstadion zu kommen. Davor drängte sich eine große, starke Gruppe an Schülern, die den Auftrag hatten, den Schüler nur dann reinzulassen, wenn er darum höflich bete. Einer der Schüler tat dies höflich und hat somit die Aufgabe bestanden.

Für die meisten Schüler gehört dieses Thema zum absoluten No-Go: Ignoranz.

Es ist asozial, so Paul Röhrig, ausgegrenzt und ignoriert zu werden. Er selber hat diese Situation anhand dieses Spiels miterleben dürfen. 3 Gruppen bekamen folgende Aufgaben. Den neuen Schüler komplett zu ignorieren, teilweise zu ignorieren, d.h. ihm z.B. sagen, dass man jetzt gerade keine Zeit habe mit ihm zu reden… und ihn höflich abzuweisen. Beiden Jungs- und Mädchengruppen fiel es scher, seinen eigenen Freund/Freundin, abzuweisen. Sie lernten auch, wie man sich bei Bedrängnis, z.B. in einem Bus, richtig verhält. In dem Rollenspiel stiegen nacheinander verschiedene Leute in einen Bus ein.

Hinten in der letzen Reihe saß ein Junge mit seinem neuen Handy. Ein Alkoholiker setzte sich neben ihn und packte erst mal eine Wodkaflasche aus. Er fragte den Jungen, ob er etwas davon möchte. Der zugestiegene Fahrgast hatte zufällig sein Hand vergessen und bat den Jungen, ob der kurz mit seinem Handy telefonieren könne. Der Jugendliche stimmte zu und gab ihm sein Handy…Nach kurzer Zeit stieg der Mann aus dem Bus und ging weg.

Phillip Mühlbauer äußerte sich dazu: „Selber Schuld, wenn du ihm das Handy gibst.“

Zusammen mit Frau Knörr erstellte die Klasse ein Täteraussehen, welche den Kriminellen präzise beschrieb.  Somit würde es der Polizei gelingen, ihn zu überführen. In so einem Fall gibt es einige Regeln zu beachten: z.B. sich auf einen anderen Platz zu setzen oder Aufgaben verteilen, z.B. eine andere Person bitten, dem Busfahrer bescheid zu geben, anzuhalten. Hierzu lautet der Leitbegriff: “sinnvolles Opferverhalten”.

Wie Öttl am Ende des Projekttages betonte, haben sie alle Schüler vorbildlich benommen und es hat großen Spaß gemacht. Für die Schüler war es ein gelungener Tag.

“Pack ma’s” 2017 Foto: Geiger

Sie konnten selbst aktiv werden und ihre Klassengemeinschaft stärken.

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