An dieser Schule haben sie sie (fast) alle bekommen, die (Masern-)Impfung. Im Rahmen der Masern-Impfpflicht für SchülerInnen und Kinder in Kindergärten oder Kitas werden an vielen bayerischen Schulen derzeit die Impfbücher kontrolliert. Für die einen ist die Impfung ein Unwort, Teufels-Werk, für die anderen ein Wunder der modernen Medizin. Nicht zuletzt das Warten und Hoffen auf einen Corona-Impfstoff hat die Gegner und Befürworter wieder auf den Plan gerufen. Eine Auseinandersetzung, die schon lange ausgefochten wird. Für was sind Impfungen eigentlich gedacht? Wie hilft sie gegen Krankheiten? Oder ist sie etwa nutzlos, vielleicht sogar schädlich? Der Blog hat sich auf Spurensuche begeben und auch durch Informationen aus erster Hand an der Schule mehr über das Thema Impfung in Erfahrung gebracht.
Egal, wie ihr zu Impfungen steht: Nutzlos sind sie auf keinen Fall. Das steht fest. Daran gibt es kaum etwas zu rütteln. Gerade bei Masern kann es zu Komplikationen wie zu einer lebensbedrohlichen Gehirnhautentzündung kommen. Die Impfung schützt natürlich die eigene Person, vor allem aber auch die Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Risikopatienten wie zum Beispiel Schwangere oder Leute mit Immunschwäche haben ein erhöhtes Risiko, an der Krankheit mit Nebenwirkungen und Folgeschäden zu erkranken.
Für unsere Informationen haben wir zwei bekannte Biologielehrer an unserer Schule, Frau Weckmann und Herrn Saida, interviewt. Vielen Dank für das unterhaltsame und produktive Gespräch.
Impfung als solidarischer und natürlicher Akt
Impfungen kennen an sich kein Alter. Doch warum gibt es denn 2500 Euro Strafe für diejenigen, die ab kommenden Jahr keine Maserimpfung vorweisen können und eine pädagogische oder schulische Einrichtung besuchen wollen? Die Antwort lautet: Das Alter ist doch entscheidend. Wenn man sein Kind nicht impft, zahlt man und zwar ordentlich. Warum das so ist, liegt in der Natur der Impfung und ihrem Nutzen.
“Impfungen schützen indirekt Risikopatienten, die aus gesundheitlichen Gründen gar keine Impfung durchmachen können, aber durch die Auswirkungen der Krankheit besonders gefährdet sind.”
Kathrin Weckmann, Realschule im Blauen Land
Doch wie funktioniert denn so ein Impfgedöns? Man bekommt eine Spritze und dann? Der Erreger wird dem Körper sogar zugeführt. Jedoch nur in einer Form mit leichten Symptomen. Dadurch entwickelt der Körper Antikörper, die bei einem wiederholten Kontakt mit den Viren sofort wieder da sind. Der Körper baut also eine eigene Immunabwehr auf und wehrt sich, sobald der Erreger angreift. Frau Weckmann nennt es eine “natürliche Immunität”. Impfen ist also an sich eine sehr natürliche Sache. Es gelangen auch keine Fremderreger oder gar Microchips in den Körper, wie viele Gegner oder Verschwörungstheoretiker behaupten. Eine Impfung im Kinderalter kann dein Komplettes Leben von bestimmten Krankheiten befreien. Deshalb ist eine Impfung so wichtig, sie funktioniert nur in der Gemeinschaft. Eine Impfung ist eine Verbesserung für dich und deinen Mitmenschen. Wenn du die Krankheit nicht bekommen kannst, dann ist dein Gegenüber in keiner Gefahr, krank zu werden. Außerdem können einzelne Kranke nicht viele anstecken, wenn der Angesteckte das Virus oder Bakterium sofort besiegt. Die Impfung ist also auch ein solidarischer Akt für die Gemeinschaft.
Minimales Restrisiko
Ja es gibt das Risiko von Nebenwirkungen nach Impfeingriffen. Allerdings ist die Zahl derer, die Komplikationen haben so klein, dass die Chance, dass man eine gefährliche Reaktion zu der Impfung hat, so niedrig ist wie von einem Hamster den Arm abgebissen zu bekommen. Klar gibt es teilweise Beschwerden allerdings sind diese nicht annähernd lebensgefährlich. Wenn Symptome auftreten, dann haben die Betroffenen oft auch nicht auf den ärztlichen Rat gehört, nach der Impfung zu pausieren und keinen Sport zu betreiben. “Der Körper muss sich nach einer Impfung schon anstrengen und wenn man es herausfordert, dann reagiert er auch auf seine Weise”, erklärt Frau Weckmann. Auf der anderen Seite gibt es Statistiken, die anderes offenbaren: Es starben in Deutschland zwischen 2007 und 2017 190.000 Menschen an Krankheiten, die hätten geimpft werden können. Diese Zahl ist unglaublich und zeigt, dass die Risiken in keiner Relevanz zu den lebensrettenden Zahlen stehen. Gefährlich können jedoch Allergien sowie erst an Menschen getestete Impfungen sein. Allerdings wird vor einer Impfung auf Allergien sowie Immunkrankheiten getestet. Das allerdings nur bei Erst-Impfungen.
Sinnloser Widerstand
ACHTUNG MEINUNG: In unseren Augen ist es sinnlos, gegen Impfungen zu sein. Sie retten seit ihrer Erfindung Millionen Leben und lassen Kinder und Erwachsene ein unbeschwertes Leben führen. Impfungen sind, ohne übertreiben zu wollen, einer der größten Fortschritte der Menschheitsgeschichte.
Bleibt gesund und munter!
(Vivian Gross und Florian Jungkurth)
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