von Wassily Hirsch

Am 18.07.2018 besuchten die neunten Klassen der Realschule im Blauen Land den “Bunker” in der Welfenkaserne bei Landsberg. “Keine Fotos”, erwähnte Herr Gerhard Roletscheck, als zwei neunte Klassen der Realschule Murnau in der Kaserne empfangen wurden. Doch letztendlich ist doch so manch ein Foto entstanden, welches die Geschichte von 6391 Toten, welche ihr Leben für den Bau dieses Bunkers in Landsberg ließen, erzählt. Denn 23 000 KZ-Häftlinge (überwiegend Juden) mussten für den Bau des “Weingut 2” arbeiten.


Mehr über den Erinnerungsort “Weingut II” und vor allem unseren Guide Herrn Gerhard Roletscheck findet ihr hier in einem interessanten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung: Artikel “Das Leid der KZ-Häftlinge beim Bunkerbau in der Welfenkaserne” vom 27. Mai 2016


Der Oberstleutnant hielt zu Beginn der Führung einen eineinhalbstündigen Vortrag über den 81 Meter tiefen Bunker, in den wir später noch reingehen sollten. Kampfflugzeuge wurden im 233 Meter langen Bunker hergestellt. Die Nazi-Führung hatte sich in der finalen Phase des 2. Weltkriegs dazu entschieden, dass der Bau von Flugzeugen in Bunkern und ähnlichen Vorrichtungen erfolgen sollte. Diese dienten als Schutz vor den alliierten Luftangriffen, die in der Zeit zuvor zahlreiche Fertigungshallen der Deutschen zerstört hatten. Die Arbeitskräfte zum Bau dieser Bunker holte man sich aus den Konzentrationslagern. Unvorstellbar müssen nicht nur die Arbeits- sondern auch Unterkunftsbedingungen gewesen sein. Tod durch Arbeit war das Ziel. Einen, der als Häftling in Kaufering überlebte, hatten die 9. Klassen bereits Anfang Mai kennengelernt: Abba Naor. Seine Geschichte könnt ihr HIER nochmal nachlesen. Eine Folge der Serie “Band of Brothers – Wir waren wie Brüder” widmet sich unter dem Titel “Warum wir kämpfen” der Befreiung der Konzentrationslager. In einer Szene wird die Befreiung des KZ-Außenlagers Kaufering, das die Schüler der RS Murnau besucht haben, dargestellt:

 

Heutzutage enthält der Bunker unter anderem ein Instandsetzungszentrum für Militärflugzeuge und steht auf eine gesicherten Areal der deutschen Bundeswehr. Die Schülerinnen und Schüler erhielten nicht nur Zutritt, sondern konnten auch die Ausstellung “Erinnerungsort Weingut II” besichtigen, bevor der Ausflug mit einem leckeren Mittagessen aus der Mensa der Bundeswehr endete.

 

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