Es rauscht ein wenig. Eine blecherne Stimme ertönt. Wir sind angekommen: im 1. Stock. Leise öffnet sich die Türe. Mit dem Fahrstuhl in der Realschule im Blauen Land zu fahren, ist und bleibt nur wenigen SchülerInnen vorbehalten. Ein richtig unbekannter Ort für viele und einer, den es lohnt, näher zu betrachten.

Die Aufzugfahrt ist nicht vergleichbar mit einer Fahrt wie in einem Einkaufszentrum oder in einem großen Geschäft. Sie ist einzigartig. Und sogar am Anfang fast ein wenig unheimlich. Doch wie kommt es dazu, dass man bei uns an der Realschule den Aufzug fahren darf? Hier ist es so geregelt, dass Schüler, die eine Verletzung haben und somit auch keine Treppen hochlaufen bzw. runter laufen können, im Sekretariat einen Aufzugschlüssel holen können. Jeder will einmal in seiner Schullaufbahn dieses eine Erlebnis erlebt haben. Bei vielen war auch der Gedanke schonmal da, dass man einfach so tut, als hätte man eine Verletzung und man so an den Schlüssel gelangt. Die einfachere Möglichkeit ist es, wenn ein Klassenkamerad oder ein Schulfreund eine Verletzung hat. Als Begleitung kann man sich eine Fahrt “erschleichen”.

Wenn man es geschafft hat und sich die Türen öffnen, passen maximal 6 Personen rein. Eine Frauenstimme sagt einem, wohin der Aufzug fährt. Die Türen schließen sich und es geht los. Die Realschule Murnau hat sogar 2 Aufzüge. Einmal im Schulhaus und einmal neben dran in der Turnhalle. Daran erkennt man wieder, dass die Realschule in Murnau zu einer der neueren und moderneren Schulhäusern im Landkreis zählt. 

Am Ende geht es bei Fahrstühlen auch um das eine große Thema: INKLUSION. Auch SchülerInnen mit körperlichen Beeinträchtigungen sollte die Teilnahme am Schulunterricht durch diese eingebauten Fahrstühle ermöglicht werden. Aktuell gibt es aber keinen Schüler oder keine Schülerin, die nur auf diese Weise das Schulgebäude betreten muss. Ob das gut oder schlecht ist, müssen wir an anderer Stelle bewerten. Fakt ist: Fahrstuhlfahren an der Realschule im Blauen Land ist und bleibt ein Erlebnis.

(Noah Frank, Foto: Lukas Dornberger)