von Paul Schilcher

Am 6.11.2017 fand in Murnau der Leohardi-Ritt statt. Das ist ein Brauchtum in Altbayern und Westösterreich. Der Ritt soll an den Heiligen Leonhard von Limoges erinnern. Sein Gedenktag ist der 6. November. Limoges ist eine Stadt in Frankreich. Leonhard ist der Schutzpatron von landwirtschaftlichen Tieren, vor allem aber auch der Pferde. Im Anschluss an den Ritt werden die Tiere gesegnet. Leonhardi wird nach jedem Bauernjahr gefeiert. In diesem Jahr war leider schlechtes Wetter. Das können alle Schüler der Realschule Murnau wohl laut sagen. Ein Großteil der Schule verweilte als Zuschauer am Rand.

Eine der schönsten und berühmtesten Leonhardifahrten Deutschlands findet in Bad Tölz statt. Schon in den Morgenstunden sind fast 70 festlich geschmückte vierspännige Truhen- und Tafelwagen sowie mehrere hundert Pferde mit vielen Mitwirkenden in alter Tracht unterwegs. In streng festgelegter Reihenfolge wird der Aufstieg hinauf auf den Kalvarienberg bewältigt, bevor auf dem Gipfel in der Leonhardikappelle der heilige Viehpatron Leonhard geehrt wird.

Hintergrund: St. Leonhard als Patron

St. Leonhard war ursprünglich Patron der Gefangenen. Er trat für Gefangene ein und viele sind dadurch, der Überlieferung zufolge, in Freiheit gekommen. Leonhard lebte um das Jahr 500 als Mönch in Frankreich und starb in Noblac bei Limoges als Abt eines Klosters. Sein Grab wurde zum Wallfahrtsort. 1184 wurde in Kreuth die erste Leonhardikirche des altbayrischen Raumes gegründet.

Heutzutage ist Leonhard als Patron des Viehs, insbesondere der Pferde, geschätzt und verehrt. Deshalb wird heute der Brauch gepflegt, mit Pferden zu einer Leonhardikapelle zu ziehen. Bis ins Jahr 1469 lässt sich dieses Brauchtum in der Gemeinde Kreuth zurückverfolgen.

Bilder vom Leonhardi-Ritt durch Murnau am 6. November 2017:

Das folgende Youtube-Video zeigt weitere eindrucksvolle Bilder vom Leonhardi-Ritt in Murnau/Froschhausen.

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