Wer kennt sie nicht: Trennwände. Sie trennen uns, damit wir während der Prüfungen nicht auf dumme Gedanken kommen. Unser “Freund und Helfer”, wenn es um Ehrlichkeit und Korrektheit geht, der Spickverhinderer. Die weißen Trennwände sind so beliebt, dass schon während, vor und nach den Schulaufgaben und Leistungstests von Schülern und Schülerinnen immer wieder verschiedene Dinge geschrieben werden, sich SchülerInnen dabei verewigen. Dabei werden häufig Sachen geschrieben, die man selber nie so zumindest in der Öffentlichkeit nicht sagen würde. Aber Warum? Was hat es damit auf sich? Und warum schreibt man überhaupt was rein? Als Expertin haben wir auch unsere Schulpsychologin Christine Elb dazu befragt und sehr interessante Antworten erhalten. Ein kleines Soziogramm oder so ähnlich von uns für euch.

Glückwünsche

Häufig werden werden Glückwünsche hineingeschrieben. Da man eventuell selber nicht so viel Glück in seinem Test hat oder hatte. Vielleicht sind die Glückwünsche nicht unbedingt auf den Test bezogen, sondern es geht um persönlichere Sachen, wie zum Beispiel Glück mit der Familie oder Glückwünsche für seine Gesundheit. Manche Aussagen dazu sind einfach sehr allgemein.

Eine Auswahl an Begriffe, die öfters auf Trennwände geschrieben werden (Auswertung: Ca. 100 Trennwände)

Hassausdrücke

Es werden leider auch Beleidigungen gegen Lehrer oder Schüler verewigt. Vielleicht schreibt man so etwas rein, weil man in der Prüfung nicht so viel Glück hatte und auf dem Schlauch stand, daher kommen wahrscheinlich die Beleidigungen gegen verschiedene Lehrer oder dem Direktor. Vielleicht hatte man zuvor einen Streit mit einem Mitschüler und kann sich deswegen nicht mehr konzentrieren. Deshalb ist man sauer auf diese Person. Die Ausdrücke, und das fällt auf, sind auch immer unter der Gürtellinie, geprägt von viel Ablehnung und sogar Hass. Frau Elb hat eine ganz einfache Erklärung dafür: “Für die SchülerInnen ist das oft eine enorme Drucksituation, in der man die Chance nutzt, Druck abzulassen. Die Aufzeichnen dienen dann als eine Art Ventil.” Trotzdem gehe es bei den Beleidigungen auch darum, eine “Nachricht” an alle zu hinterlassen. “Die Trennwände kommen auch in andere Klassenzimmer zu anderen Schülern.” Insofern hätten sie also eine Kommunikationsfunktion und eine interne Schulöffentlichkeit. “Sie übermitteln damit der Schülerschaft die eigene Meinung.”

Manchmal auch bösartig: Schmierereien auf Trennwänden

Liebeserklärungen

Öfters werden auch Liebeserklärungen reingeschrieben. Wahrscheinlich trauen sie sich nicht, es derjenigen Person direkt zu sagen und müssen diese Gefühle irgendwo rauslassen. Möglicherweise haben sie auch mitbekommen, dass es eine geheime Liason zwischen zwei SchülerInnen gibt und wollen diese mit der Schulgemeinschaft teilen. Unsere Schulpsychologin vergleicht die Liebesnachrichten auch gerne mit eingeritzten Namen von Liebespaaren an Bäumen. “Klingt komisch, aber diesselbe Funktion haben auch diese Nachrichten.”

Direkt aber anonym

Alle “Schmiererein” eint allerdings auch: Sie wurden anonym verfasst. Nicht ein Mal steht der Name des Verfassers dabei. Ab und an die Klasse oder der Lehrer, den man in dem Fach an dem Datum hatte. Mit ein wenig Recherche könnte man durchaus die Verursacher herausfinden. Ob wir das aber wirklich wollen? Das würde wohl den Mythos “Trennwandschmierereien” zerstören. Und so weit wollen wir dann doch nicht gehen.

Unser Team bei der Analyse der Trennwände

(Sophia Scheffel, Celina Windisch und Vreni Gilg)

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