von Hannes Bräu

Wettschulden sind Ehrenschulden. Die muss man einlösen, auch wenn es mal etwas länger dauert. Besonders interessant sind dabei sicherlich Wetten zwischen Lehrern und Schülern. Oft so getarnt, um die Motivation der Schüler anzustacheln. Georg Kobschätzky, Mathe- und Physiklehrer an der Realschule im Blauen Land, dachte sich nicht viel dabei, als er nach Ostern seinem Schüler Christian Hutter, der Kobschätzkys Ergänzungsunterricht besuchte, vor der letzten regulären Schulaufgabe im Fach Mathematik ein Angebot machte: “Wenn du eine eins in dieser Schulaufgabe schreibst, dann wasche ich dein Auto.” Unrealistisch. Dachte sich wohl der Naturwissenschaftler. Die Leistungen seines Zöglings hatten sich zwar seit der zweiten Schulaufgabe, die mit “mangelhaft” bewertet wurde, verbessert, aber eine Eins? Unwahrscheinlich. Jetzt musste sich der Abschlussschüler herausgefordert gefühlt haben. Der Ehrgeiz packte ihn und am Ende konnte er es wohl selbst nicht glauben: Note 1. Sehr gut. Besser geht es nicht. Der Schüler strahlte, Kobschätzky war bereit zum Autowaschen.

Angesichts der folgenden stressigen Wochen aufgrund der anstehenden Abschlussprüfungen, verschob man die Aktion auf die Zeit nach der Verabschiedung. Dienstag, 24.07.2018, 13 Uhr am Lehrerparkplatz. Und zahlreiche Zuschauer. Ausgemacht. Wettschulden sind halt Ehrenschulden…

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