von Florian Gilg

Die Bundeswehr auf der Gamescom? Diese Frage stellte ich mir heute Mittag in Halle 5.1. Zuerst erkundete ich die Ausstellungsfläche und stellte erstaunt fest, dass diese neben den vielen lackierten Fahrzeugen auch einen F16 Simulator zum Test bereit stand. Doch trotzdem erinnerte der Stand an eine Berufsmesse. An aufgebauten Tischen gab es Infomaterial für verschiedene Studiumsmöglichkeiten (wie z.B. IT usw.). Einige zum Basteln ausgelegte VR-Brillen lockerten die Atmosphäre etwas auf. Doch kurz darauf fragte ich mich: Warum ist die Bundeswehr ausgerechnet auf der Gamescom und nicht auf einer Berufsmesse?

Daraufhin fragte ich einen Oberst­leutnant der Bundeswehr, warum die Bundeswehr ausgerechnet auf der größten Computerspielmesse der Welt ist. “Da die meisten Gamer von “Ballerspielen” dies vielleicht als gutes Angebot sehen, den Alltag an der Waffe in der Realität zu erleben und sich dadurch immer mehr junge Leute für die Bundeswehr interessieren.”


Umstrittene Plakatwerbung der Bundeswehr auf der Gamesom 2018: 
Auch wir haben auf dem Weg zu unserem Hostel in Köln die Werbeplakate der Bundeswehr mit Aufschriften wie "Multiplayer at its best" oder "Mehr open world geht nicht" gesehen und dachten erst an einen schlechten Scherz. Aber die teilweise geschmacklosen Abbildungen und Sprüche waren echt. Die Bundeswehr wirbt um Nachwuchs. Die Aktion scheint aber nicht nur uns gestört zu haben, wie ihr in folgenden Artikel lesen und sehen könnt:
Süddeutsche Zeitung: "Bundeswehr provoziert mit verharmlosenden Werbeplakaten"
Berliner Morgenpost: "Gamescom: So erklärt die Bundeswehr die umstrittenen Plakate"

Ich persönlich finde es nicht so gut, die Bundeswehr wieder etwas zu stärken, da viele Auslandseinsätze die Kapazitäten in Deutschland senken, um beispielsweise bei Katastrophen zu reagieren. Werbung an sich ist immer gut. Aber auf der Gamescom muss das nicht sein. Dafür wären Berufsmessen die bessere Plattform.

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