Schnelle Autos, dröhnende Motoren, staunende Zuschauer – am 16.03.2025 ist die neue F1-Saison in Melbourne (Australien) gestartet. Das Renen dort gewann der 25- jährige Lando Norris (McLaren) gewann und der Motorsport ist wieder im Hype. Dachte man früher, dass gerade die Formel 1 ein Auslaufmodell ist, keine Zuschauer mehr anzieht, gibt es jetzt gerade die Kehrtwende. Mehrere Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle.

Sebastian Vettel damals noch in einen Ferrari – deutsche Topfahrer sucht man leider vergeblich im Fahrerfeld der Formel 1 Foto: Pixabay

Mehr direkte Duelle auf die Straße

Ein erster Faktor ist das engere Feld durch neue Regeln seit 2022. Es wurde ein neues Aerodynamik-Reglement eingeführt, dass für mehr Überholmanöver und engere Rennen sorgt, dass heißt mehr direkte Duelle auf der Strecke. Gerade in Wettbewerben, in denen es um Massenstart und die beste Zeit, ist der Kampf „Mann gegen Mann“ genau das, was die Leute sehen wollen. Wer schaut schon ein Rennen an, in dem es Fahrer gibt, die auf mehr als 70 Runden nur einmal überholt werden? Richtig. Keiner.

Start eines Formel 1-Rennens im Miniaturwunderland Hamburg – über das reine Rennen hinaus Quelle: Bräu

„Red Bull“ bekommt Konkurrenz

Mehr Teams kämpfen wieder um den Konstrukteur-Titel, was auch ein schlagkräftiger Punkt ist, dass die Formel 1 wieder spannend ist. Die letzten Jahre wurde der Titel von Red Bull dominiert. Ähnlich wie der FC Bayern in der Fußball-Bundesliga gab es keinen, der diesem Team das Wasser reichen konnte. Den letzten Titel gewannen sie nicht, den dieser wurde von den starken McLaren gewonnen. Ferrari, Mercedes, und McLaren holen auf und Red Bull kann sich nicht mehr sicher sein, automatisch diesen Titel zu gewinnen.

Teams und Sponsoren betreiben einen riesigen Materialaufwand. Wer das sehen will, der muss nur dem Fahrerlager einen Besucht abstatten Foto: Pixabay

Starterfeld: Neue Gesichter, neue Überraschungen

Ein nächster Punkt sind die 6 Rookies in der neuen Saison. Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Oliver Bearman (Haas), Gabriel Bortoleto (Sauber), Liam Lawson (Red Bull), Isack Hadjar (Racing Bulls) bringen nicht nur neue Gesichert ins Starterfeld sondern auch die ein oder andere Überraschung – im positiven wie negativem Sinne. Neue Gesichter heißt auch mehr Abwechslung, neue Namen, vielleicht auch ein kommender Superstart. Mal sehen.

Mehr als nur Sport

Die F1 lebt nicht nur von den Rennen, sondern auch von der Action abseits der Strecke. Fahrermarkt-Gerüchte, Teamwechsel, interne Machtkämpfe. All das macht die Saison noch packender. Viele Fans wurden auch durch die Netflix Serie „Drive to survive“ und Social Media erweckte den Sport und für ein jüngeres F1 Publikum. Teams und Fahrer sind auf Social Media aktiver, was für mehr Fanbindung sorgt. Man könnte auch sagen: Der Sport traut sich, macht sich frei und ist offen für Neues. Die Fahrer, die Teams und auch die Funktionäre sind sehr medienfreundlich. Wenn der Zuschauer unterhalten werden möchte, dann bekommt er bei der Formel 1 eben genau diese Unterhaltung, die er fordert.

Trailer zur Netflix-Serie „Drive to Survive“ Quelle: Youtube

Neue Strecken: Applaus statt Kritik

Legendäre Rennen und neue Strecken wie z.B Las Vegas oder Katar sorgt für Abwechslung. Die Kombination aus Klassikern wie Monaco, Spa oder Suzuka sorgen für spannende Rennen und spektakulären Unfällen. Während in anderen Sportarten eine Globalisierung des Sports kritisch (auch oft zurecht) hinterfragt wird, weil es keine traditionellen Märkte sind oder die Investitionen dem Klima schaden, ist die Formel 1 da viel offener. Selbst die neuen Strecken, die viel Kosten und Ressourcen verschwenden, werden von den traditionellen Fans nicht kritisch gesehen, sondern mit Applaus wahrgenommen und auch besucht.

Ferrari-Fans nach dem Titelgewinn – Stimmung wie im Fußballstadion Foto: Pixabay

KÖNIGSklasse

Nicht zuletzt ist die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports und gehört zu den populärsten Rennserien weltweit. Insgesamt gibt es 24 Grand Prix in verschiedenen Ländern, u. a. Monaco, Großbritannien, USA, Japan und Abu Dhabi. Nascarrennen, die Amerika sehr populär sind, können da gar nicht mithalten. Es fehlt ihnen das globale Publikum und der Ruf, die schnellsten Autos der Welt über verschiedene Kurse zu lenken.

Das Comeback des einfachen Wettbewerbs

Fans, social-media, Technik – all diese Dinge machen die Formel 1 gerade wieder sehr erfolgreich und profitabel. Am Ende aber entscheidet vor allem das sportliche Produkt und auf das können die Organisatoren Einfluss nehmen. Mehr Spannung, mehr Duelle. Das Prinzip eines Formel 1-Rennens ist einfach: Am Ende gewinnt der, der am schnellsten eine gewisse Anzahl an Runden auf einer Strecke absolviert hat. Das Comeback der Geschwindigkeit, der schnellen Autos, des einfachen Wettbewerbs.

(Elias Häglsperger)