Wer heutzutage mit der Zeit gehen möchte, der muss Bewegtbilder liefern – egal, in welchem Umfang, in welcher Qualität: Es muss Action geben. „Reels“ auf sozialen Netzwerken, die uns Stunden am Stück unterhalten können, sind sicher Ausdruck dieses Trends, der in den vergangenen 10 Jahren technisch immer anspruchsvoller, ausgereifter, trickreicher wurde. Auch als Online-Schülerzeitung kann man sich diesen Entwicklungen nicht verschließen. Längst reicht nicht mehr nur das geschriebene Wort. Auch crossmediales Arbeiten, das Einbinden von vielen verschiedenen Medienformaten, sollte mittlerweile Standard sein. Wer gar nur auf gedruckte Ausgaben setzt, arbeitet eigentlich in die Vergangenheit hinein.

Auch deshalb hat sich das Schülerzeitungsteam „Blog im Blauen Land“ im Rahmen eines Workshops an der Akademie der bayerischen Presse (ABP) für ein in die Zukunft weisendes Thema entschieden: „Videos mit dem Smartphone“. Mit Michael Netsch hatte man einen ausgesprochenen Fachmann für Videos und andere mediale Produkte am Start, der das Team ohne endlos lange Theorie in die Welt der Videos am Smartphone einführte. Praxisnahe Tipps waren das. Dass man z.B. auf dem Smartphone besser auf einen Zoom verzichtet und möglichst nahe Objekte rangeht. „Nahe am Objekt zu sein, macht immer interessantere Bilder“, so Netsch. Am meisten ins Gedächtnis eingeprägt haben sich die SchülerInnen sicher die „Five-Shot-Regel“: Was? Wer? Wie? Wo? Wow! Jeder, der medial unterwegs ist, hat diese Regeln sicher schon mal unbewusst wahrgenommen, vielleicht bei eigenen Videos am Smartphone intuitiv angewendet. Netsch erklärte übersichtlich, um was es ging und dann wurde gearbeitet, aufgenommen, die richtige Einstellung gesucht. Selten sieht man SchülerInnen so motiviert und engagiert im Unterricht und auch im Team arbeiten. Five shots later hatten dann alle recht schnell ihre kreativen Einstellungen.

Für das Schneiden der Videoschnipsel genügte am Nachmittag eine kurze Einführung in die APP „Capcut“ – ein Programm, mit dem alle Teilnehmer schon Erfahrungen gesammelt hatten. Netsch knüpfte an bereits vorhandenes Wissen an und die Schüler arbeiteten eigenständig an ihren eigenen Videos, die sich an den Five-Shot-Regeln orientieren sollten. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Interessant, wie einfallsreich die SchülerInnen bei ihren Produkten/Videos in sehr einfachen Einstellungen bzw. über eigentlich langweilige Produkte waren. Beispiele gefällig?
In der anschließenden Analyse wurden die einzelnen Videos analysiert und es gab nochmal einen ausführlichen Fachkommentar von Netsch inklusive. Alles in Allem ein sehr lohnenswerter Ausflug zur Akademie der bayerischen Presse, der das Team auf 2025 vorbereitet, in dem blogimblauenland.de noch medialer werden soll.
(Hannes Bräu)