Kilian und Luke – beide 9. Klasse Realschule – sitzen sehr entspannt und lässig in der Bibliothek der Realschule im Blauen Land. Lang haben sie gebraucht, um sich von einem Interview mit unserer Schülerzeitung überzeugen zu lassen. So richtig wussten sie erst nicht, ob sie das wollten. Sie, die wenigen Parkours-Künstler an der Schule, die mit ihren Instagram-Auftritten schon für Furore gesorgt haben. Am Ende sitzen sie nun da in der Bibliothek und erzählen über sich und ihren Sport, den sie schon einige Zeit betreiben, der nicht so richtigen Regeln folgt, eher Prinzipien, und dann auch nicht ungefährlich ist. Parkour gilt als Trendsport, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Es geht im Prinzip darum eine Strecke von A nach B zu absolvieren, die viele Hindernisse enthält, die man überwinden muss. Wie die beiden zu dieser Sportart gekommen sind, was sie so besonders macht und wohin die Zukunft geht, erzählen sie im Interview mit dem Blog im Blauen Land.

Kilian und Luke im Gespräch mit Redakteur Florentin Holl (ganz rechts) Foto: Bräu

blogimblauenland.de: Wie lange macht ihr das schon?

Kilian: Ich bin ja auch im Parkourverein seit einigen Jahren. Intensiv mach ich das seit zwei Jahren und davor hab ich es auch schon bisschen gemacht, also so runtergehüpft von Geländern, Mauern usw.

Luke: Ich bin nicht in einem Verein, ich mach es so als Hobby. Da treffe ich mich manchmal mit den Kilian an einem Spielplatz und wir machen halt Parkour.

blogimblauenland.de: In welchen Verein bist du den Kilian und gib’s da eine Abteilung dafür?

Kilian: Ja, das ist der TSV Weilheim. Innerhalb dieses Vereins gibt es dann Parkour, das heißt nur „Freeruning“. 

blogimblauenland.de: Warum macht euch das Spaß?

Kilian: Keine Ahnung. Ich finde, es macht einfach Spaß. Ich mag generell viel Springen, egal wo, also alles Mögliche und einfach die Freiheit, nicht wie beim Turnen die Tricks so zu machen, wie sie von dir verlangt werden, sondern einfach die, die du willst. Und auch einfach mal neue Tricks ausprobieren.

Lukas: Bei mir ist es ähnlich. Es geht vor allem darum, einfach seine Grenzen austesten, ein neues Level zu erreichen und auszuprobieren.

Best-of-Parkours auf Youtube

blogimblauenland.de: Klingt verrückt. Irgendjemand muss euch doch auf diese Idee gebracht haben?

Kilian: Mein Freund, der Bene Knoll, mit dem habe ich das dann richtig angefangen. Wir haben vor allem erst einmal Tricks im heimischen Garten ausprobiert. Dann hat mein Vater mal erwähnt, dass es einen Verein dafür gibt.

blogimblauenland.de: Verein klingt schon wieder nach Struktur und Verpflichtung. Wie macht ihr Parkours im Verein?

Kilian: Das Training findet in der Halle in Weilheim statt, ist auch die Halle, die der Verein nutzt und deswegen haben eine gute Ausstattung mit vielen Geräten, mit denen man viel nachbauen kann, was dann später draußen im Freien an Hindernissen erprobt werden kann.

blogimblauenland.de: Viele Parkour-Videos schauen waghalsig aus. Habt ihr nicht Angst euch zu verletzen?

Kilian: Natürlich gibt es Situationen, in denen man Angst verspürt, das gibt es aber in jedem Sport. Wenn du ständig drandenken würdest, könntest du das nicht machen. Es geht einfach darum, diese Gefahr bzw. Angst auszublenden.

blogimblauenland.de: Habt ihr euch schon mal ernsthaft verletzt?

Kilian: Ich hab mich noch nie ernsthaft verletzt. Nur mal am Knöchel verstaucht aber nichts Schlimmeres.

Luke: Ich auch: Meine schlimmste Verletzung war mal am großen Zeh, etwas mit der Kapsel, aber das war auch nichts Ernsthaftes.  

blogimblauenland.de: Könnt ihr euch vorstellen, mal beruflich in diese Richtung Sport und Parkour zu gehen?

Kilian: Nein, eher nicht. Das ist ein Sport für den Moment, das kannst du eine gewisse Zeit auf einem Level machen und dann geht es nicht mehr.

blogimblauenland.de: Habt ihr schon probiert, mal andere Freunde zu überreden, euch in Parkours anzuschließen?

Kilian: Das kann ich so gar nicht sagen. So direkt glaube ich noch nicht.

Luke: Doch, doch, ein paar Freunden haben wir es schon beigebracht, da war die Sache noch nicht so intensiv. Jetzt aber eher weniger.

blogimblauenland.de: Lieber Kilian, lieber Luke, wir bedanken uns für dieses Gespräch!

Das Interview führte und plante Florentin Holl.