Am Freitag, den 23.05.2025, besuchte der Bürgermeister von Murnau, Rolf Beuting, die Realschule Murnau für ein Nachgespräch zur Zukunftsnacht. Nachdem die Klasse 9a im Spätherbst 2025 am Projekt „digitale Zukunftsnächte“ der bayerischen Landeszentrale für politische Bildung teilgenommen hatte, fehlte noch das entscheidende Nachgespräch mit kommunalen Vertretern, um die Ideen der Schüler in die politische Praxis zu überführen. Mit dabei an diesem Freitag waren neben Beuting Geführt auch Pädagoge David Kümmel und die leitende Lehrkraft Hannes Bräu.

Gekonnte Moderation von den Schülerinnen organisiert Foto: Geigl

Utopische Projekte/Bauten als Diskussionsgrundlage

Die Begrüßung und Einleitung, was die Zukunftsnacht ist war, wurde von einer Schülerin der 9a, Lilli Buzov, übernommen, die ihre Aufgabe professionell anging und sehr gelungen durch die Veranstaltung führte. Anschließend wurden dem Bürgermeister die zwei beliebtesten Ideen der Zukunftsnacht vorgestellt. Der Asia Tempel, und das Future Home.

Der Asia Tempel: Das Prinzip des Asia Tempels ist einfach, doch sehr durchdacht. Er besteht aus einer Mall, die extra groß ist, viele Geschäfte für Jugendliche, viel Natur, öffentliche Toiletten, Sitzmöglichkeiten, Freizeitbeschäftigungen (z.B: eine Wasserbahn) und einen Erholungsort mit Betten und Tischen besitzt. Zusätzlich gibt es noch einen Botanischen Garten, der ein Ort der Ruhe darstellen soll, mit Strand und Liegen (eine Idee für den Staffelsee). Und den Asiatischen Tempel, ein Ort, an dem andere Kulturen aufeinandertreffen. Er besitzt eine Freizeitebene, auf der man z.B. seine Hausaufgaben erledigen kann, aber auch eine Kaffeemaschine und eine Snackbar stehen.

Das Futur Home: Das Future Home ist modern, doch gemütlich und im Einklang mit der Natur gestaltet. Es läuft über erneuerbare Energie, die durch Solaranlagen und Windräder gewonnen wird. Im 1. Stock befinden sich Wohnungen. Zusätzlich befinden sich auch vegane Restaurants und Cafés im Gebäude. Die Schülergruppe gestaltet den Ort für jedes Alter, mit öffentlichen Toiletten, vielen Mülleimern und einem Wasserfall, wo das Wasser gesammelt, gefiltert und wiederverwendet wird.

Eine der utopischen Ideen: ein Asiatempel mitten in Murnau Foto: Geigl

Die Utopie wird politische Praxis

Anschließend haben der Bürgermeister und die Schüler zusammen überlegt, was davon umsetzbar ist. Vom Bürgermeister wurden Fragen gestellt, wie z.B. ob das Thema Wohnen in unseren alter wirklich schon wichtig ist? Und ob man lieber allein oder in einer WG wohnen würde. Von Schülern wurden Vorschläge gemacht, wie z.B. dass man Wohnungen nur für alte Menschen und Jugendliche macht, und diese dann billiger zu mieten sind. Herr Beuting erzählte uns, dass die Gemeinde Grundstücke gekauft hat und Jugendwohnungen eine mögliche Verwendung wären. Es wurde auch noch andere Themen besprochen, wie Plätze für Jugendliche, Sauberkeit und Graffiti. Bei Sauberkeit und Graffiti hat Rolf Beuting gute Vorschläge gebracht, wie dass es mehr Mülleimer gibt und man eine Möglichkeit sucht, dass Jugendliche es melden können, wenn Mülleimer voll sind und wenn Gruppen Interesse an Graffiti haben, sie sich bei ihm melden sollen und er dann schaut, dass er einen Platz dafür organisiert. Er erzählte, dass am Samstag den 24.05.25 ein Jugendtag in Murnau war, und dass für die Sicherheit am Bahnhof Videokameras installiert werden.

Neues Konzept in der Jugendarbeit?

Interessant war auch: Ein Großteil der Klasse und damit der Jugendlichen in Murnau ist kein regelmäßiger Gast im Jugendzentrum „Erlhaus“. Beuting wollte wissen, was tun müsse, damit man diese Einrichtung mehr besucht, sie interessanter werde. Dabei kam auch heraus, dass viele in der Klasse keine Bezugspunkte dazu haben und es eher „langweilig“ finden und es dennoch wichtig fänden, wenn Plätze für Jugendliche geschaffen würden, an denen man sich treffen könne. Vielleicht sollte auch die Jugendarbeit mehr zu den Orten kommen, an denen sich Kinder und Jugendlichen aufhalten, z.B. an Schulen, ans Sportzentrum des TSV Murnau oder eben auch an den neuen Skaterpark. Orte, die schon etwas bieten, die nicht „langweilig“ sind.

Zum Ende hin haben die Schüler/innen zusammen mit dem Bürgermeister die Ziele, die gemeinsam sie erreichen wollen, in einen „Zukunftsvertrag“ aufgeschrieben. Ich persönlich finde, dass das Gespräch sinnvoll und nützlich war. Dadurch konnte die Jugend vom Bürgermeister gehört werden, und Herr Beuting hat die Chance, ein angenehmeres Miteinander für jung und alt zu schaffen.

(Leeloo Fuchs)