In den 1990er Jahren war sie Kult: die Ahoj-Brause. So ziemlich jeder Jugendliche kannte die kleinen Tütchen. Konsumiert wurden sie meist aus Spaß, in der Freizeit oder einfach nur, um dieses prickelnde Gefühl zu erhaschen. Wobei auch der Alkohol im Spiel war. Brause rein, Hochprozentiges “nachgeschüttet”. In der Gruppe machte das noch mehr Spaß. Für viele war der Konsum so geheimnisvoll wie etwa Drogen nehmen. Man hatte immer wieder das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.
Mittlerweile gibt es die Ahoj-Brause auch als fertiges Getränk. Ursprünglich war die Brause auch dafür gedacht (siehe Absatz zur Geschichte der Ahoj-Brause), Wanderern eine Erfrischung zu geben, ohne viel zu schleppen. Jeder, aber auch wirklich jeder weiß aber: Ahoj-Brause aufgelöst (noch dazu in Mineralwasser ohne Kohlensäure) war und ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Ahoj-Brause – eine Erfolgsgeschichte
1925 gründeten Theodor Betle und sein Schwager Robert Friedel die Frigeo GmbH, die in Stuttgart ihren Standpunkt hatte. Früher wurden die Brause noch in einer Tablettenform in dreieckigen Tüten verpackt. Dabei waren immer zwei Stück in den Tüten enthalten, eine mit Natron und die andere mit Weinsäure, die dann mit Wasser vermischt worden sind. Hierbei gab es nur Geschmacksrichtungen von Zitrone und Orange. Betle experimentierte immer mehr mit Natron und Weinsäure, die er als Pulver bearbeitete. 1930 löste das Pulver die Tabletten ab. Ab diesem Zeitpunkt gab es auch mehr Geschmacksrichtungen wie Waldmeister und Himbeere. Durch den zweiten Weltkrieg wurden die Produktionen auf Eis gelegt, die 1947 trotzdem Vorkriegskapazitäten erreichten. 1953 wurde die GmbH nach Remshalden-Geradstetten verlegt. In den 1970er wurde wegen gutem Verkauf der Brause, in das Frigeo Sortiment ein Brauselolly mit aufgenommen. 2002 übernahm die Firma Katjes das Frigeo. Seit diesem Zeitpunkt wurden noch Gummibonbons und weitere Lollys mit ins Sortiment aufgenommen. Die Schätzung, der jährliche Verkauf von den Brause Produkten, liegt bei 200 Millionen Produkten.
Neuer Hype um die Ahoj-Brause?
Da die Brause mittlerweile auch bei uns in der Schule im Pausenverkauf zu finden ist und von den Schülerinnen und Schülern rege gekauft und konsumiert wird, hatten wir im Blog die Befürchtung, da würde sich ein Trend auftun, bis wir schließlich feststellten: Den meisten SchülerInnen war das Produkt bis dato unbekannt. Vielleicht kommt es auch daher, dass diverse Portale wie “Trendyone” das Kultprodukt durch die Einführung einer neuen Produktlinie in den Himmel schrieben. Einen wirklichen Trend oder “Hype” konnten und können wir jedenfalls nicht ausmachen. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt, dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.
(Text: Chiara Herold/Hannes Bräu, Foto: Lukas Leimböck)