Dieser eine Moment, wenn du realisierst, dass dich jemand “kopiert” hat. Plötzlich steht dein Name in einem sozialen Netzwerk mit Bild und du hast damit eigentlich gar nichts zu tun. Fake-Profile, so nennt man dieses Phänomen, sind immer mehr im Kommen. Die Urheber sind vielfältig und oft nicht auszumachen. Gerade im schulischen Bereich können Sie aber sehr gefährlich werden. Schule ist ein soziales Netz, eine Gemeinschaftsstätte, in der Menschen mit Menschen zu tun haben, in der Kinder lernen, interagieren, in Gruppen zusammenarbeiten – und durchaus auf sozialen Netzwerken kommunizieren. Eines dieser Netzwerk steht in der Gunst vieler Kinder und Jugendlicher: Snapchat.

Snapchat ist eine App, die hauptsächlich Jugendliche nutzen, um mit anderen Leuten zu schreiben oder sich Bilder zu schicken, sogenannte “Snaps”. Auf Snapchat kann man mit fremden Menschen schreiben aber auch mit Freunden. Gegenseitig Anfragen schicken, sich austauschen, mit Bildern arbeiten. Ein sehr nützliches Werkzeug für jemanden, der sich gerade in der Pubertät befindet und für den Freunde die wichtigste soziale Gruppe sind.

Benutzeroberfläche von Snapchat Foto: Screenshot

Fake-Accounts: von harmlos bis gefährlich

Gerade Snapchat lädt dazu ein, sich als jemand anderes auszugeben. Eigentlich alle, jeder kann sich einen “Fake-Account” erstellen und da man kein Profilbild von sich hat, sondern ein bitmoji, so erkennt keiner, wer du eigentlich bist. Rein oberflächlich gesehen, sind Fake-Accounts eher ungefährlich, meist auch inaktiv, keiner stört sich daran. Es gibt aber welche, die gefährlich werden können. Menschen geben an, ein anderes Alter zu haben, um sich etwa als Erwachsene an Jugendliche oder gar Kinder heranzumachen, Bilder zu schicken, dort Kontakt aufzunehmen, wo es eigentlich nicht erlaubt oder gewollt ist. Hetze im Netz, die persönlich an einen herangetragen wird, die diffamiert, mobbt, jemanden schlecht macht – das ist die große Gefahr.

Lehrer sind nicht selten ein sehr beliebtes Ziel, wenn es um Fake-Accounts in sozialen Netzwerken geht. Erst Ende des vergangenen Schuljahres tauchten auf Snapchat Fake-Accounts über Lehrkräfte an der Realschule im Blauen Land auf. Derjenige, der diese Accounts erstellt hatte, wollte tatsächlich die Lehrer treffen: Viele Leute wurden auf dessen Freundesliste gesetzt, viele SchülerInnen angeschrieben. Auch unangebrachte Dinge waren da dabei. Ein No-Go. Strafbar, bei der Polizei zu melden.

Da hilft es auch nichts, den Account wieder zu löschen. Was im Netz ist, bleibt im Netz. Zeilen, die geschrieben werden, Bilder, die andere sehen – ob in deiner Galerie oder einfach nur in einem “Snap”. Ein Screenshot reicht, und jemand anderes hat das Bild. Snapchat, soziale Netzwerke allgemein sind nicht unbedingt sicher, obwohl diese Netzwerke schon mit 13 Jahren genutzt werden können.

Abschließend noch fünf Tipps für deinen sicheren Umgang mit Snapchat und Co.:

  • Versende nur Snaps, die du auch deiner Oma zeigen würdest
  • Deine Handynummer ist privat
  • Keinen Beleidigungen im Chat
  • Such dir aus, mit wem du in Kontakt sein willst
  • Zeige Respekt gegenüber anderen Nutzern

(Celina Windisch / Hannes Bräu)

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