Die Realschule im Blauen Landist eigentlich keine I-Pad-Schule. Eigentlich. Aber das kann sich in Zukunft ändern. Systematisch werden die 7. Klassen schon jetzt mit Apples Wundergeräten ausgestattet. Nicht nur Corona hat zu dieser Entwicklung geführt. Die Realschule im Blauen Land ist eine der wenigen Medienschulen im Land, an der viele Dinge ausgetestet werden, die in Zukunft vielleicht im ganzen Bundesland Anwendung finden. Ist die Digitalisierung gut, dient sie dem Zweck? Anbei das erste Resümee.

Die Privatsphäre

Da wir Ipads haben und damit viele Möglichkeiten, sind wir nun unter Beobachtung. Denn auch jeder Lehrer hat die Option, uns auszuspionieren. Das Tool dafür heißt: “Classroom” – eine App, mit der Lehräfte fast schon allmächtigen Status erlangen, unsere Ipads einschauen oder sie auch sperren können. Stalken würde man das nennen. Im Unterricht Privatsphäre? Vergiss es!

Allmächtiges Tool: “Classroom” in der Hand des Lehrers Foto: Bräu

Das Ipad: Eine Ablenkungsmaschine

Seien wir ehrlich: Das Ipad lenkt auch ab. Im Unterricht schaut man immer auf den Bildschirm, spielt irgendwas oder macht andere Sachen. Man hört dem lehrer nicht mehr zu, da man andere Beschäftigungen hat, soweit man nicht beobachtet wird, was im Unterricht nicht weiter auffällt. Es ist schließlich ruhig. Zu ruhig manchmal. Hin und wieder wird einer dabei erwischt, wie er mal, “Motocross zockt” oder auch auf seinem digitalen Schlagzeug probt. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich anderweitig zu beschäftigen und noch mehr, genau diese Ablenkung zu vertuschen.

Nicht überall kommt die Digitalität an

Es gibt sehr verschiedene Meinungen zum Einsatz des Ipads. Es gibt Eltern, die es sehr gut finden, dass die Schule Ipads eingeführt hat, aber auch Eltern, die es gar nicht gut finden, da sie meinen, dass es den Kindern schadet, wenn sie so lange auf einen Bildschirm schauen und darauf arbeiten. Lehrer haben auch verschiedene Meinungen. Einige meinen, es ist besser, auf Papier zu schreiben, andere finden es besser, wenn man alles digital hat und jederzeit bearbeiten kann. Ein gespaltenes Meinungsspektrum.

Stift war gestern: Im digitalen Zeitalter wird der Bildschirm zum Alleskönner Foto: Bräu

Das Ipad ermöglicht Unterricht auf anderem Level

Die Zeiten, als Unterricht noch mit Folien und Vorlesen durchgeführt wurde, habe ich (vielleicht zum Glück) nicht mehr erlebt. Alles kann visualisiert werden. Alles. Wirklich alles. Und alles kann digital bearbeitet werden. Ganz neue Möglichkeiten tun sich auf. Ob es die “Ipad-Band” oder das gemeinsame Verbessern von verschiedenen Aufsatzversionen sind, bis hin zur 3D-Grafik in Erdkunde oder Geschichte. Unterricht im 21. Jahrhundert. Es kann so viel Spaß machen.

Ja, es gibt noch Schwächen beim Ipad. Anfangsschwächen. Geben wir ihm noch eine Chance!

(Celina Windisch)

Klein, handlich, nicht schwer: das Ipad im Unterricht Foto: Dornberger

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