Maikel, 22, ein ehemaliger Schüler unserer Realschule im Blauen Land, hat es geschafft! Seine Musik, die momentan immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist das, was er immer als “Beruf” machen wollte. Schon mit 15 Jahren fing er an, daheim Musik zu produzieren und dabei wusste er, dass es genau das ist, was er auch in Zukunft machen will. Nach der Schule zog er nach Berlin, um dort seinen Traum zu verwirklichen – mit Erfolg! Doch wie ist das Leben des 22-Jährigen so? Durch schnellen Kontakt und etwas Glück durften Ich dem „Newcomer“ persönlich in unserer Schule ein paar Fragen stellen.

blogimblauenland.de: „Servus Maikel, willkommen zurück an alter Wirkungsstätte. Natürlich ist das erste, was unsere Leser wissen wollen: Ist Maikel dein echter Name?“

Maikel: Ja, ist auch mein echter Name, aber eigentlich wird es ‘Michael’ geschrieben, aber die wahre Geschichte dahinter ist, dass meine Mom ein riesiger Michael-Jackson-Fan war und deswegen nenne ich mich ‘Maikel’. Das Problem damals hier an der Schule war, dass, wenn Lehrer so die Klassenliste vorgelesen haben, wurde immer gesagt „Michael“ und ich so ja, bro, ich heiß nicht so, deshalb hab ich´s dann so umschrieben.

blogimblauenland.de: „Hattest du auch andere Pläne nach der Schule, oder war die Musik schon einer davon?“

Maikel: Ne, das war schon immer mein Plan, also ich hab’s mir ehrlich gesagt ein bisschen leichter vorgestellt, aber so für mich war immer in meinem Kopf so in der 8., dass ich nach der Schule einfach direkt nach LA fliege, haha, aber ja ich hätte mir nichts anderes vorstellen können, als diesen Weg zu gehen.

Maikel im Gespräch mit Redakteur Simon Walser Foto: Frank

blogimblauenland.de: „Von wem kam deine Inspiration, Musik zu machen?“

Maikel: Mh, ja also 2016 war ja diese Wave mit Yung Hurn, dann kamen ja auch Lil Uzi, diese ganzen „Soundcloud-Rapper“, Juice Wrld, X und alles Mögliche aus Amerika. Bei denen sah’s nicht so aus, als kämen sie aus so fetten Tonstudios, wie man’s früher kannte. Da dachtest du, du musst immer in diesem fetten Studios sein, um Musik zu machen und die haben halt dann gezeigt, man kann sich einfach Equipment in sein Zimmer holen und einfach anfangen und genau das hab ich dann auch gemacht, haha.

blogimblauenland.de: „Wie lange brauchst du, um so ein Lied zu produzieren?“

Maikel: Es kommt immer drauf an. Es gibt welche, die macht man in 20 Minuten, aber es gibt auch welche, an denen du dann einen ganzen Tag dransitzt. Gibt auch welche, die länger als einen Tag dauern. Kommt immer drauf an, mit wem man das macht und was man so vorhat.

blogimblauenland.de: „Kannst du dir mittlerweile schon mit der Musik dein Leben finanzieren?”

Maikel: Ja, zum Glück, aber erst seit Kurzem. Ich bin vor 4 Jahren nach Berlin gezogen und die ersten dreieinhalb Jahre davon war ich einfach broke, hahaha, also komplett, da hatte ich gar kein Geld, hab auf der Couch gesurft und sowas, hab bei Freunden gepennt, aber jetzt so seit Ende 2022 verdient man auf jeden Fall gut Geld.

blogimblauenland.de: „Hast du früher in der Schule schon gedacht, dass du vielleicht soweit kommst, wie jetzt?“

Maikel: Ja, natürlich hab ich gedacht, also sonst hätte ich’s ja nicht durgezogen, hahaha, aber früher dachte man halt, es sei alles einfacher, als es eigentlich ist, würd’ ich sagen. Aber jetzt bin ich ja noch nicht so so weit, weißt du, man ist so am Start, man macht sein Ding, man verdient sein Geld damit, aber man hat noch ein höheres Ziel, also man will auf jeden Fall ganz nach oben.

Ein kurzes aber unterhaltsames Interview mit Simon Walser führte “Maikel” (rechts) Foto: Frank

blogimblauenland.de: „Wo siehst du dich in 10 Jahren?“

Maikel: In 10 Jahren, ganz chillig, ich seh’ mich mit offenem Hemd auf Ibiza, nein Spaß hahaha, keine Ahnung ich werd’ dann der etablierteste Artist aus Deutschland auf jeden Fall sein und dass Leute um mich rum sind, jedenfalls Familie, Freunde, Freundin und sich keine Sorgen machen, einfach nur Traum leben.

blogimblauenland.de: „Wie kam es dazu, dass du Miksu/Macloud kennengelernt hast?“

Maikel: Ja, also ich hab so mein Ding gemacht, im Winter kam mein Song raus, der hat so bisschen Welle gemacht. Man lernt halt überall in Berlin Leute kennen, ist viel zu einfach, so an jeder Ecke triffst du jemanden und `n Kollege von mir, der auch mein „Day-Management“ mäßig macht, hat mich damals dann mal mitgenommen, hat mich dort hingebracht, den beiden Jungs vorgestellt, dann hab’ ich denen paar Demos gezeigt, haben gevibed. Die fanden es cool, genau. Bin dann nochmal gekommen und haben paar Sessions gemacht, war auch fire, ja.

blogimblauenland.de: „Haben deine Eltern an dich geglaubt, oder haben sie gesagt, dass du eine Ausbildung machen sollst?“

Maikel: Hahaha, ja also mein Dad hat bis vor 2 Monaten nicht an mich geglaubt, hahaha. Er hat immer gemeint, bro, du kannst keine Noten lesen, kannst kein einziges Instrument spielen, sitzt da in deinem Zimmer, schreibst irgendwas rum in der Nacht. Genau, er hat immer gesagt, mach ´ne Ausbildung, geh arbeiten, versuch irgendwas zu machen, dass du safe was in der Hand hast. Kennst ja Eltern, wollen natürlich immer das Beste für dich, aber das war halt nie was für mich. Und ja, hab halt alles so gemacht, wie er’s nicht wollte, haha.

blogimblauenland.de: „Mit wem hättest du gerne ein feature, wenn du es haben könntest?“

Maikel: Also Drake würd’ natürlich viel bringen, haha, aber so Kanye, abgesehen von dem, was er in letzter Zeit so gesagt hat, hab ich jetzt nichts mit zu tun, aber als Musiker find ich ihn trotzdem noch eine absolute Legende und auch eins der größten Vorbilder, die ich für mich hatte, einfach von seiner Haltung gegenüber, was er macht, war immer so zu sehr von sich selber überzeugt und das hab’ ich mir dann auch so durch ihn praktisch antrainiert. Ja sonst, Uzi find’ ich krass, Carti find ich krass, aus Deutschland reezy find ich sehr krass und jaman mal schauen, was da in nächster Zeit geht, haha.

blogimblauenland.de: „Du bist ja zurzeit auch auf verschiedenen Festivals und wirst auch auftreten. Bist du da nervös oder wie läuft das da auf der Bühne für dich?“

Maikel: Mal so mal so, aber man ist schon bisschen nervös, weil z. B. davor die größten Crowds bestanden so aus 200-300 Leuten vielleicht maximal und da jetzt so vor 10, 15, 20.000 Leuten, sich da hinzustellen und einfach so sein Ding zu machen, ist schon bisschen was anderes, aber es macht eigentlich auch mehr Spaß als dass man nervös ist, ist so `n Tunnelblick.

blogimblauenland.de: “Maikel, danke für deine ehrlichen Antworten und ganz viel Erfolg bei allem, was du dir in Zukunft vornimmst.”

(Das Interview führten Simon Walser und Noah Frank)

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