Die Wintersportwoche – im Volksmund auch genannt “Skilager” genannt – gerät in Zeiten, in denen Energie, Klima und auch den Kindern und deren Ausbildung immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, unter Druck. Vor allem Eltern und vereinzelt Lehrkräfte zweifeln die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Woche an. Zurecht – könnte man denken. Auch der Winter 2023/24 präsentierte sich in den Nordalpen so wenig winterlich wie nie zuvor. Fast 5 Grad Durchnittstemperatur im Februar bedeuten für Garmisch-Partenkirchen einen neuen Höchstwert seit Aufzeichnung der Wetterdaten vor mehr als 100 Jahren.

Schnee sucht man im Tal vergeblich. Auch in der Wildschönau, weiter östlich von Murnau hinter Innsbruck, ergab sich 2023 dasselbe Bild: Die Bergbahnen bringen die Skifahrer über grüne Wiesen in immer höhere Gebiete, wo durch Kunstschnee und etwas natürlichen Weiß überhaupt erst Skifahren möglich ist. Gestört hat das die SchülerInnen der Klassen 7a und 7b der Realschule im Blauen Land wenig, auch weil das örtliche Skigebiet trotz Schneemangels kaum Einschränkungen zu verzeichnen hatte. Beide Funparks waren geöffnet und im besten Zustand. Gleiches galt auch für die beliebten “Fun-Slopes”. Selbst schneeintensive Bereiche des Skigebiets können noch bestens präpariert werden. Welcher Aufwand dahintersteckt, bleibt uns verborgen.

Neben den beliebten Funparks gab es auch wieder zwei vorbereite Rennläufe für die Kinder Foto: Bräu

Schneesicherheit war für die Skifahrer gegeben. Nur die kleine “Alternativrguppe” musste empfindliche Abstriche hinnehmen. Kein Langlaufen, keine Eisbahn, dafür zwei Mal Skifahren. So mancher aus dieser Gruppe wäre wohl gerne die ganze Woche auf Skier gestanden. Zu spät. Dabei lässt sich durchaus überlegen, Skifahren zur “Pflicht” zu machen. Die allermeisten Kinder in diesem Alter können nach einer Woche intensiver Betreuung – auch wenn sie vorher noch nie auf Skier gestanden sind – eine blaue Piste herunterfahren.

In Sachen Unterkunft griff man wieder auf Bewährtes zurück: Den Almhof in Thierbach/Wildschönau würden die Kinder wohl vermissen. Schon am ersten Tag, Mittagessen: Schnitzel mit Pommes. Einen besseren Einstieg kann man sich als Jugendlicher kaum vorstellen. Die Zimmer ordentlich, einfach, nicht zu teuer. Einziger Problempunkt bis heute: Thierbach liegt einige 100 Meter über der Wildschönau. Eine Busfahrt runter und wieder rauf, wenn man Skifahren will, ist unvermeidlich. Ein Mehraufwand, der sich aber lohnt. Am Ende des Tages wartet immer eine gemütliche Einheit im Hallenbad.

“Check your risk” 2024 im Skilager – alles über Lawinen und Gefahren abseits der Piste Foto: Bräu

Selten hatten die Lehrer bei einem Skilager angenehmere Schüler dabei. Nicht einen Krankheitsfall gab es. Keine Beschwerden der Almhof-Chefs. Die Schlafenszeiten wurden eingehalten und die Zimmer waren auch nach Tag 5 sehr sauber. Neben der sportlichen Betätigung gab es natürlich auch noch andere Highlights zu vermelden: “Check your risk” zur Prävention von Lawinen abseits der Piste stattete uns wieder einen Besuch ab. Die legendäre Zimmerolympiade durfte nicht fehlen. Und dann war doch noch der legendäre Abschlussabend inkl. “Skilagers next Topmodel” und einer Abschlusstanzparty, die nie enden wollte.

Danke, danke, danke an alle, die diese Woche wieder möglich gemacht haben. Das “Skilager” wird zwar angezählt, aber am Ende ist es deshalb noch lange nicht.

(Hannes Bräu)

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