Die Aufregung ist groß, das Sportjahr noch jung. 2024 hat gerade erst angefangen und schon steht die Handball Europameisterschaft vor der Tür. Erstmals in Deutschland. Erstmals mit 24 Teams. Action. Emotionen. Einfach nur Sport. Mit einem Weltrekordspiel (mehr als 53 000 Zuschauer) startete Deutschland perfekt in die Heim-EM. Dem Team von Coach Alfred Gislason wird vor heimischen Publikum viel zugetraut, entsprechend groß ist die Euphorie.

Auch im Süden, in München, hat man die Olympiahalle als Spielort auserkoren. Schon am ersten Spieltag versammelten sich zur Partie Tschechien gegen den EM-Topfavorit Dänemark mehr als 11.500 Zuschauer an einem Donnerstagabend.

Um eine Euphorie rund um den Handballsport auszulösen, muss das DHB-Team wirklich erfolgreich sein und der Modus hat es durchaus in sich. In der Gruppenphase treten die entsprechenden Gruppen untereinander gegeneinander an. Das ganze System ist durch Punkte gegliedert. Für jedes gewonnene Spiel gibt es zwei Punkte, bei einer Niederlage oder einem Unentschieden gibt es keine Punkte für das jeweilige Teams. Die ersten beiden Plätze einer Gruppe ziehen dann in die Hauptrunde ein. Dort wird dann das Turnier in zwei Sechser-Gruppen aufgeteilt. Hier gilt wieder: Die Erst- und Zweitplatzierten ziehen in das Halbfinale. Parallel dazu werden Spiele um den Kampf des fünften und dritten Platzes ausgetragen.

Das offizielle Logo der Handball-Europameisterschaft in Deutschland

So oder so ist die EM für den Handball schon ein Gewinn und vielleicht auch Vorbild für den DFB, der im Sommer die Fußball-EM im Land austrägt. Denn im Vergleich zum viel kritisierten Deutschen Fußball-Verband sind die Handballer anscheinend wirklich daran interessiert, die Basis zu stärken. Handball ist zwar immer noch klar die Nummer Zwei, was die Teamsportarten in Deutschland angeht, hat allerdings gegenüber Basketball (Weltmeister) und auch Eishockey (WM-Zweiter) durchaus Boden eingebüßt. Der Nachwuchs kommt nicht mehr von ganz alleine in die Hallen. Handball ist ein anspruchsvoller Sport, der auch gute Trainer benötigt. Und der DHB hat sich auf die Fahne geschrieben, genau dieses Thema im Rahmen der EM besser anzugehen. Mehr als 1000 neue Kinderhandballtrainer sollen ausgebildet werden – und das allein in Bayern. 200 waren es schon im Januar in Oberhaching. Zudem gibt es viele andere Side-Events wie den Grundschulaktionstag, die Kinder in die Halle locken sollen.

Das EM-Turnier an sich hält, was es verspricht. Schon in der ersten Vorrunde sind die Färöer-Inseln die große Überraschung. 50 000 Einwohner hat der Inselstaat. 5000 davon sind bei den Spielen in der Halle. Heimspiele für die Handballer von der Insel, die gegen Slowenien nur knapp verlieren und gegen Topfavorit Norwegen in letzter Sekunde ein Unentschieden holen.

Auch wenn die Deutschen in der Hauptrunde wohl den starken Skandinaviern (Norwegen, Schweden und Dänemark) aus dem Weg gehen, wird der Weg in ein mögliches Finale steinig. Auch kleine Handballnationen sind mittlerweile mit namhaften Profi bestückt und können die Großen ärgern. Hinzu kommt: Die Anzahl der Favoriten im engeren und weiteren Kreis ist groß.

Alles angerichtet für ein langes und emotionales Handballturnier. Und Achtung: Es gibt noch wenige Tickets für Vor- und Hauptrunde. Wer also Profihandball live sehen möchte, der muss wohl noch schnell sein.

(Text: Sophia Scheffel)

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